Zeidlerei und Imkerei

Waldbienenjagd: ursprüngliche Gewinnung von Honig

Schon die Germanen machten aus Honig Wein: den Met. Anfangs hielt man sich keine Honigbienen in Beuten, sondern sammelte Honig in den Nisthöhlen wilder Bienen. Dabei ging man nicht sonderlich schonend für die Bienen vor. Eigentlich handelte es sich bei dieser Methode um Honigraub. Im frühen Mittelalter begann man mit der systematischen Waldbienenhaltung, der Zeidlerei. Baumhöhlen wurden nach der Entnahme wieder verschlossen, die Bienenvölker konnten so weiterleben und Honig sammeln. Später baute man Klotzbeuten: ausgehöhlte Baumstammklötze, in denen sich Wildbienen ansiedeln konnten. Dies unterstützte die Bienenbevölkerung und brachte kontrolliertere und reichere Ernten. Als man später die Klotzbeuten in der Nähe der Häuser aufstellte, um es bequemer zu haben, entwickelte sich die Hausbienenhaltung. Die Baumklötze wurden durch geflochtene Strohkörbe ersetzt, die über ein Bienenvolk gestülpt wurden. Diese waren leichter und konnten gut zu ertragreichen Bienenweiden gebracht werden. Allerdings mußten die Bienen im Korb durch Abschwefeln getötet werden vor der Honigentnahme.

Was ist das für ein Tier, der Biber?

Zum Verteilungsgebiet des Durchblick gehört auch Klein-Bieberau. Seltsamerweise gehört es zu Modautal, während Groß-Bieberau eigenständige Stadtrechte hat. Beide haben ihren Namen jedoch vom gleichen Tier, das in früheren Zeiten in größerem Umfang landschaftsarchitektonisch tätig war: dem Biber.

Baumpflanzung im Modautaler Wald

Bundestagsabgeordnete Astrid Mannes und Modautals Bürgermeister Jörg Lautenschläger pflanzten Bäume im Brandauer Wald

Im Rahmen der deutschlandweiten Aktionswoche Wald vom 7.-14. November trafen sich die Bundestagsabgeordnete Astrid Mannes, Bürgermeister Jörg Lautenschläger und Förster Jürgen Kremer im Wald in Brandau, um junge Bäume zu pflanzen.

Der Wald in Deutschland leidet! Dürre, Stürme und Schädlingsbefall setzen vielen Bäumen zu.
Auch der Wald in der Darmstädter Region hat zunehmend mit Problemen zu kämpfen. Mannes und Lautenschläger pflanzten eine Rotbuche und eine Douglasie und tauschten sich dabei mit dem Förster über die besondere Problemlage in den Modautaler Wäldern aus.

Der Wolf ist zurück: Sichtungen und Risse in Modautal und Lautertal

Juni 2020: In Brandau und Lautern gab es in den letzten Wochen Wolfsrisse. Beim ersten Vorfall im Mai wurde leider versäumt, die getöteten Schafe und Lämmer auf Wolfs-DNA zu untersuchen, eine Woche später jedoch war es nachweislich ein Wolf, der Schafe gerissen hatte. Große Verunsicherung geht um: viele der Schafhalter - und auch andere Nutztierhalter - machen sich Sorgen. Denn wie schützt man Tiere vor dem Wolf?

Kreis Bergstraße: Zusammenleben mit dem Wolf

Wolfssichtungen im Kreis Bergstraße / Kreisbeigeordneter Karsten Krug begrüßt neuen ehrenamtlichen sachkundigen Helfer Gerd Reischert

Kreis Bergstraße (kb). Der Wolf kehrt wieder nach Deutschland und damit auch nach Hessen und in den Kreis Bergstraße zurück. In Hessen konnten jüngst zwei territoriale Wölfinnen nachgewiesen werden, im ganzen Land muss grundsätzlich jederzeit mit streifenden Wölfen gerechnet werden. Auch im Kreis Bergstraße kam es in den vergangenen Wochen und Monaten zu Wolfssichtungen und einem bestätigten Rissereignis. Die Rückkehr des Wolfes birgt verschiedene Herausforderungen. Ein wichtiger Schritt für den Kreis ist daher die Ausbildung eines ehrenamtlichen sachkundigen Helfers. Er wird künftig zur Unterstützung des amtlichen Wolfsmanagements des Landes Hessen verfolgen und analysieren, inwieweit sich große Beutegreifer, wie Wölfe und Luchse, auch im Kreis Bergstraße bewegen beziehungsweise angesiedelt haben.

Freilandeier aus mobilen Hühnerställen

Europaweit wurde im Januar 2019 der erste und einzige Mobilstall-Verband gegründet, zum Vorsitzenden wurde der Brandauer Landwirt Dennis Hartmann gewählt, der die Idee des mobilen Hühnerstalles seit Jahren vorantreibt. „Wir Landwirte wollen aktiv daran mitwirken, den Wunsch nach guten und regionalen Lebensmitteln zu unterstützen“, erklärte er anläßlich der Gründung des Bundesverbandes Mobile Geflügelhaltung. „Wir wollen die Interessen der Geflügelhalter bündeln, besser nach außen vertreten und den Austausch untereinander fördern“, so Hartmann.

Artensterben: viele verschwinden, manche tauchen neu auf

Während in diesem Winter eine neue große Wanzenart in unseren Häusern auftauchte, sterben weltweit Tierarten aus, mit wachsendem Tempo. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES veröffentlichte im Mai den Jahresbericht, demzufolge bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht sind. "Die negative Entwicklung ist auf ... Landnutzung, Umweltverschmutzung und Klimawandel zurückzuführen. ... Auch an den sozialen und politischen Rahmenbedingungen müssen wir ansetzen.

Aufgeräumte Landschaft: weder Deckung noch Nahrung für Rebhühner

Mit dem Ackerbau ist das Rebhuhn aus den Steppen Osteuropas bei uns eingewandert. Es fand in dem vielfältigen Mosaik der Feldflur so gute Lebensbedingungen vor, daß es über Jahrzehnte ein beliebtes Jagdwild war. Heute ist das Rebhuhn extrem selten geworden und aus manchen Gebieten bereits ganz verschwunden. Kleinteilige abwechslungsreiche Kulturen mit Säumen, Brachen, Wegrändern und Hecken sind selten geworden. Auf großräumigen Ackerbauflächen mit nur wenigen Kulturpflanzen und ohne eingestreute Brachen und Säume leben kaum Insekten und Wildkräuter, die für die Ernährung so wichtig sind, außerdem bieten derartige Flächen insbesondere im Herbst und Winter keine ausreichende Deckung für die Familienverbände. Die Paare bevorzugen im Vorfrühling Altgrasstreifen und Brachen, wo ab Ende April bis zu 15 Eier ins gut versteckte Nest gelegt werden. Nur die Henne brütet, der Hahn hält Wache, bei der Jungenführung sind beide Partner beteiligt. Meist schlüpfen die Küken ab Ende Juni Anfang Juli. Als typische Nestflüchter verlassen sie umgehend das Nest und nehmen ihre meist tierische Nahrung auch selbstständig auf. Der Familienverband (Kette) bleibt bis zum Ende des Winters zusammen, erst dann lösen sich die Verbände rechtzeitig vor der neuen Paarbildung wieder auf.

Alte Nutztierrassen erhalten: was ist eine Nutztierarche?

In besonderen Zuchthöfen werden alte und gefährdete Nutztierrassen gezüchtet, betreut und kontrolliert von der Dachorganisation Vielfältige Initiativen zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (VIEH). Der Höfeverband der Nutztier-Archen umfaßt etwa 240 Höfe in Deutschland. Allen gemeinsam ist artgerechte Tierhaltung und traditionelle Fütterung, ohne Leistungsfutter mit weitgehendem Verzicht auf Soja, Eiweißfutter und genmanipulierte Futtermittel. Freilauf oder Auslaufhaltung muß allen Wiederkäuern, Schweinen und Geflügel geboten werden, für Wassergeflügel auch Bademöglichkeit. Spaltenböden sind verboten. Infos: www.vieh-ev.de

Wer am 14.11.17 im SWR-Fernsehen „Marktcheck“ zum Thema Tierwohl gesehen hat, daß bei der "Initiative Tierwohl" Schweine sehr wohl auf Spaltenböden gehalten werden dürfen, Kastration ohne Betäubung, Abschneiden der Ringelschwänze sind erlaubt. Denn hinter Initiative stecken Handelsketten, das Schweinefleisch kostet unter fünf €/kg, davon ist das Tierwohl den Discountern gerade 4 Cent/kg wert, von denen die Tierwohl-Verbesserungen der Landwirte unterstützt werden. (M. Hiller)

Wespen - Die ungeliebten Nützlinge

Etwa parallel zur Ferienzeit erreichen die Wespennester vor allem der Deutschen (Paravespula germanica) und die Gemeinen Wespe (P. vulgaris) ihre größte Stärke, Die Arbeiterinnen beginnen zu vagabundieren und sind nun vermehrt auf der Suche nach süßen Speisen. Das können Fallobst im Garten oder süße Säfte oder Speisen auf dem Kaffeetisch sein. Aber auch der von Läusen ausgeschiedene Honigtau auf stark verlausten Pflanzen ist für die Wespen attraktiv. Fliegen Wespen auf großer Fläche an Pflanzen sind diese meist verlaust. Sie suchen dort Nahrung. Eingänge zu Nestern sind an regem Flugverkehr auf kleiner Fläche zu erkennen. Nur zwei von acht der bei uns heimischen Wespenarten können wirklich lästig werden, die Deutsche und die Gemeine Wespe, da sie sich auch für Aas interessieren. Alle anderen Arten leben räuberisch und sind nicht am Essplatz anzutreffen.

Warum läd uns der Wald zum Meditieren ein?

"Wer seinen Körper gut bewahrt,  trägt den Pelz bis Himmelfahrt" - Diese alte Volksweisheit hörte ich kürzlich von Ilse Bonn aus Lindenfels, anläßlich der kalten Tage im Mai. Volksweisheiten und Bauernregeln sind nicht das Verkehrteste, wenn es um die Gesundheit geht. Generationenlange Beobachtungen sind in die Sprüche eingegangen, manche werden zum geflügelten Wort, z.B. „an apple a day keeps the doctor away". Worauf der gute Schulmediziner kontert: „es gibt keine gesunden Menschen, nur schlecht untersuchte."

Gehölze dürfen nur bis zum 1. März geschnitten werden

Das Bundesnaturschutzgesetz regelt wann Gehölzrückschnitte während der Vogelbrutzeit vorgenommen werden dürfen. Für die einheimischen Vögel ist ausreichend Ruhe wesentlich dafür, daß sie sich erfolgreich fortpflanzen können. Schutzvorschriften sorgen dafür, daß Nester und Ruhebereiche aller heimischen Vogelarten nicht beschädigt werden dürfen. Besonders bei der Pflege von Hecken und Bäumen sind diese (BNatSchG, §§ 39 und 44) zu beachten. Das Bundesnaturschutzgesetz setzt den Vogelbrut-Zeitraum bundeseinheitlich auf den 1. März bis 30. September fest, nicht mehr wie früher vom 15. März bis 31. August.

Rotkäppchen lügt! Das frißt der Wolf wirklich

Kleine Zicklein, wehrlose Großmütter, hilflose Kinder – das frißt der Wolf am liebsten, schenkt man den alten Märchen Glauben. Doch auch wenn bereits Jahrhunderte vergangen sind, hält sich die Mär vom zähnefletschenden, kinderfressenden Wolf hartnäckig. Der NABU und zahlreiche Forscher räumen nun mit den Gerüchten auf. Denn: Menschen stehen definitiv nicht auf der Speisekarte. Viel lieber mag Canis lupus Wildtiere, die sich mit ihm den Lebensraum Wald teilen. Ganz selten steht auch mal ein Nutztier auf der Speisekarte, doch nur, wenn diese nicht ausreichend geschützt sind. Die Hinweise auf die genaue Zusammenstellung der Speisekarte des Wolfes liefert das Senckenberg-Forschungsinstitut in Görlitz, das zehn Jahre lang Kotproben von Wölfen aus der sächsisch-brandenburgischen Lausitz analysiert hat.