Artenvielfalt in der Vertikalen: Geo-Naturpark und Gemeinde Modautal bauen am Dorfteich von Neutsch einen Lebensturm
Klimawandel, intensive Landwirtschaft und sterile Gärten sind nur ein paar der Ursachen des Artensterbens. Ein Lebensturm ist Artenförderung auf einem Quadratmeter und bietet verdichteten Wohnraum für verschiedene Tiere auf mehreren Etagen. Gemeinsam mit der Gemeinde Modautal hat der Geo-Naturpark seinen ersten Lebensturm am Dorfteich in Modautal Neutsch errichtet. Am 19. April weihten Geopark-Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber und Modautals Bürgermeister Jörg Lautenschläger das neue Symbol für die Artenvielfalt ein.
In letzter Zeit wurden im KMB-Verbandsgebiet an mehreren Stellen Ratten gesichtet, zuletzt in der Heidelberger Straße in Bensheim und in der Weyrichstraße in Schwanheim. Dies nimmt der KMB zum Anlass, nicht nur auf die Meldepflicht, sondern vor allem auch auf Verhaltensregeln hinzuweisen, damit sich Ratten nicht unkontrolliert vermehren und ausbreiten können:
Keine Essensreste in die Toilette oder in den Abfluss werfen. Dies lockt die Nager über die Kanalisation an.
Futterstellen / Futterampeln für Vögel sind unzugänglich für Ratten anzubringen. Vogelfutter nicht auf den Boden fallen lassen und nur tagsüber füttern. Den Behälter nach der Fütterung leeren.
Organische Abfälle und Speisereste sind ausschließlich über die Biotonne oder nur in fest verschlossenen und unzugänglichen Kompostbehältern zu entsorgen.
Wilde Müllkippen und quellende Abfallbehälter vermeiden. Mülltonnen und Abfallbehälter fest verschlossen halten.
Auf saubere und hygienische Verhältnisse im Wohnumfeld achten.
Gelbe Säcke bis zum Abholtermin geschützt lagern und erst kurz vor der Abholung auf die Straße stellen.
Keine wild lebenden Tiere füttern – von den Futtermittelresten können auch Ratten profitieren.
Bei Geflügel- und Tierhaltung auf dem Grundstück Futterstellen sauber halten und überschüssige Futterreste entfernen. Ratten dürfen keinen Zugang zum Tierfutter bekommen.
Nahrungs- und Futtermittel, auch Saatgut, nicht offen zugänglich aufbewahren.
Eine feuchte Stelle an der Kellerwand, Kotspuren oder auch angenagte Lebensmittel können ein Indiz dafür sein, dass Ratten in der Nähe sind. Der KMB ist für die Rattenbekämpfung in der öffentlichen Kanalisation zuständig und weist darauf hin, dass Privatpersonen mithilfe eines professionellen Schädlingsbekämpfers gegen Ratten auf ihrem Grundstück vorgehen müssen.
Ratten gesehen? Mängelmelder nutzen!
Ratten gelten laut Infektionsschutzgesetz als Gesundheitsschädlinge und sind deshalb deutschlandweit meldepflichtig. Die Tiere vermehren sich rasant. Aus einem Rattenpaar können innerhalb eines Jahres tausend Tiere heranwachsen. Sie können durch ihre Ausscheidungen gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen und verteilen die Erreger z.B. auch über Sandkästen auf Spielplätzen. Deshalb ist es umso wichtiger, die oben genannten Verhaltensweisen zu berücksichtigen und im Falle einer Ratten-Sichtung den KMB zu informieren. Die Meldung von Ratten ist bequem über die Mängelmelder-App möglich. Alternativ kann man sich an Dominik Gebhardt vom KMB wenden unter: 06251-109642 oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Maßnahmen des KMB zur Rattenbekämpfung
Wie viele Ratten im Kanalnetz leben, ist schwer zu schätzen. Sie sind nachtaktive und scheue Tiere, die den Schutz der Dunkelheit oder hohe Gräser suchen. Damit die Population in der Kanalisation nicht überhandnimmt, beauftragt der KMB einmal im Jahr einen Schädlingsbekämpfer, der Köder im Kanalnetz auslegt. Weitere Belegungen erfolgen nach Bürgermeldungen über Rattensichtungen. Das Prinzip der Köderschutz funktioniert folgendermaßen: Zunächst werden die Ratten über einen ungiftigen Futter-Köder in die Köderschutzbox gelockt. Die Futterstelle „spricht sich herum“ und immer mehr Tiere kommen. Wie viele, das misst ein Infrarotsensor in der Box. Die Daten werden per Funk ausgelesen und über Computer ausgewertet. Eine gut angenommene Futterstelle wird von bis zu 50 Ratten aufgesucht. Erst wenn solch ein Peak erreicht ist, wird das Futter gegen Gift getauscht. Die an sich sehr vorsichtigen Ratten nehmen jetzt den Köder an, der die Blutgerinnung beeinflusst, so dass die Ratten einige Tage nach der Aufnahme schmerzlos verenden. Mit dieser Köderbox ist eine systematische Bekämpfung und damit die Bekämpfung einer ganzen Population in kurzer Zeit möglich. Nebenbei gewinnt der KMB durch die elektronische Erfassung gute Einblicke, wie hoch die Rattenpopulation an den jeweiligen Fraß- und Messstellen ist.
Eine kompakte Broschüre zum Thema Rattenbekämpfung steht als Download auf der KMB-Website zur Verfügung unter:
Monitoring der Asiatischen Hornisse: Tiere mit Locktopf fangen - nicht mit Lebendfalle
die warmen Temperaturen und somit zu erwartende frühen Sichtungen der Jungköniginnen der Asiatischen Hornisse, lassen viele Imkerinnen und Imker in Anbetracht der letztjährigen Vermehrungsrate, nervös werden. "Als Imker verstehen wir uns als Naturschützer. Seit Jahren setzen wir uns für die Artenvielfalt ein und legen nicht nur Blühstreifen an, sondern sorgen mit Aufklärungsarbeit über Lebensräume und ein ganzjähriges Blühangebot, für ein besseres Umfeld aller nektarsaugenden Insekten."So Verena Rübsam, Landesverband Hessischer Imker e.V. / Obfrau für Bienengesundheit. "Damit die Bemühungen zu Schutz und zur Erhaltung der Artenvielfalt der letzten Jahre nicht umsonst waren, möchte ich aus gegebenem Anlass darauf hinweisen, dass das Aufstellen von Fallen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) laut den §§ 39 und 44 verboten ist. Diese Fallen tragen kaum zur Verringerung der asiatischen Hornissen bei und durch den Beifang von Honigbienen, Fliegen, Wespen, europäische Hornissen sowie Wildbienen verlieren viele heimische Arten ihr Leben."
Viel Wissenswertes über den Wolf: Ausstellung des „Wolfszentrums Hessen“ ist vom 29. Februar bis 14. Mai 2024 im „Naturschutzzentrum Bergstraße“ in Bensheim zu sehen
Kreis Bergstraße (kb). Der einstmals ausgerottete Wolf siedelt sich wieder in Deutschland an, auch in Hessen. Mit der Rückkehr des Wolfes sind unterschiedliche Wahrnehmungen und Einschätzungen verbunden. Das „Wolfszentrum Hessen“ am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ist zentraler Ansprechpartner für das Thema „Wolf“ in Hessen und nimmt die verschiedenen Sichtweisen, Nöte und Befürchtungen der Bevölkerung sehr ernst.
Warum junge Menschen sich für Imkerei entscheiden - Ein Interview mit Simon Götz aus Lautern
mh: Hallo Simon, vor sechs Jahren hast du dich entschieden, ein Probejahr Imkern zu absolvieren. Der Imkerverein Lautertal unterstützt Neulinge, indem er ihnen für ein Jahr die Ausrüstung kostenfrei zur Verfügung stellt, also Anzug, Hut mit Netz, Handschuhe, Beuten. Erfahrene Imker aus dem Verein betreuen die Neulinge, und sie erhalten ein eigenes Bienenvolk. Der Durchblick hat das Projekt ein Jahr lang begleitet und über Fortschritte und Erfahrungen der Jungimker berichtet. Die Anschaffung der Ausrüstung wurde durch den Durchblick finanziell unterstützt im Rahmen des Jahresprojektes von 2017/18.
6.10.23 Asiatische Tigermücke erstmals in Bensheim nachgewiesen - Erneute Erstsichtung im Kreis / Bevölkerung weiterhin zu Mithilfe bei Eindämmung aufgerufen
Kreis Bergstraße (kb). In Bensheim wurde zum ersten Mal die Sichtung der Asiatische Tigermücke gemeldet. Das bestätigt das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP). Nach der Erstsichtung im Lorscher Stadtgebiet im Sommer ist das Insekt nun in einem weiteren Gebiet des Kreises angekommen. Bislang ist noch unklar, ob es sich um einen Einzelfund oder eine etablierte Population handelt. Da das Tier aber als potenzieller Überträger von gefährlichen Krankheiten gilt, sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, dazu beizutragen, das Ausbreiten dieser Mückenart im Kreisgebiet zu vermeiden.
August 2023: Auch Rinderhalter können nun Fördergelder für Weidetier-Schutzmaßnahmen vor Wölfen erhalten
Anlass: Wolfsübergriff auf Rinderkalb im Odenwaldkreis / Antragsberechtigung für bestimmte Kommunen im Kreis Bergstraße
Kreis Bergstraße (kb). Am 31. Mai 2023 kam es in Mossautal, Odenwaldkreis, mit „hinreichender Sicherheit“ zu einem Wolfsübergriff auf ein Rinderkalb. Dies hat das „Wolfszentrum Hessen“ beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie vor Kurzem bestätigt. Aus diesem Anlass möchte die Abteilung „Ländlicher Raum“ der Bergsträßer Kreisverwaltung erneut auf den hessischen Weidetierschutz sowie die finanziellen Fördermöglichkeiten hinweisen.
Wald – Wiesen – Wissen: Waldwiesen sind ökologisch wertvoller Lebensraum HessenForst kümmert sich um Wald und Wiese. Waldpädagogik erreicht mehr als 100.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Jahr.
Waldwiesen könnten einen erheblichen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt leisten. „Insbesondere den heute stark bedrohten Insektenarten bieten die Waldwiesen Schutz im Offenland,“ sagt Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs HessenForst. Zusätzlich vernetzten Waldwiesen angrenzende Ökosysteme wie Wälder, Gewässer und landwirtschaftliche Flächen miteinander. „Wir Forstleute kümmern uns um Wald und Wiese und tragen dieses wertvolle Erbe, den achtsamen Umgang mit der Natur, durch die Waldpädagogik weiter dorthin wo es hingehört: in die Köpfe und Herzen der nachfolgenden Generation.“ Im Durchschnitt erreichten die hessischen Forstämter mit ihren waldpädagogischen Bildungsangeboten im Jahr 110.000 Kinder und Jugendliche. So zum Beispiel auch im „Grünen Klassenzimmer“ im Rahmen der Landesgartenschau in Fulda. Hier erkunden nach Gersts Angaben mehr als 180 Schülerinnen und Schüler den Lebensraum Wiese gemeinsam mit den Waldpädagogen von HessenForst.
Zeugen der menschlichen Sesshaftwerdung: Waldwiesen sind meist kulturhistorischen Ursprungs und dienten als frühe Arbeits- und Wohnorte. Foto: Urs Brandes
Das Aktionsbündnis Lautertaler Wald wurde 2022 gegründet. Bürger, Naturschutzvereine und Bürgerinitiativen haben sich zusammengeschlossen, um sich für den Erhalt des Lautertaler Waldes einzusetzen. Dem NABU Beedenkirchen, Elmshausen und Seeheim- Jugenheim sowie dem Netzwerk Bergsträßer Wald haben sich mittlerweile weitere Naturschutzgruppen angeschlossen: Mitglieder des NABU Kreisverbandes Bergstraße, des BUND Bensheim/Zwingenberg, von Greenpeace und engagierte Bürger wollen sich gemeinsam für einen ökosystemorientierten und zukunftsgewandten Umgang mit dem Lautertaler Wald stark machen. Kontakt: Karsten Gutgesell (NABU Elmshausen), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., und Yvonne Albe (NABU Seeheim-Jugenheim), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Veranstaltung des Aktionsbündnisses Lautertaler Wald am 01.06.2023 - Bericht: Marieta Hiller
Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen: könnte bald Realität werden...
Vier von fünf Bäumen sind krank – Waldumbau drängt
Die aktuelle Waldzustandserhebung ist besorgniserregend: ob Fichte, Kiefer, Buche oder Eiche – die Bäume in Deutschlands Wäldern leiden stark unter den Folgen der Klimakrise. Insbesondere Dürre und hohe Temperaturen im vergangenen Sommer haben den Wäldern weiter starkzugesetzt, so das Ergebnis der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Waldzustandserhebung 2022. https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/030-waldzustandserhebung.html
Landkreis Darmstadt-Dieburg: Landrat Klaus Peter Schellhaas und der Jagdbezirk Groß-Umstadt/Heubach laden zu Vorstellung der Maßnahmen zur Wildtierrettung bei der Heuernte für Freitag, 17. Juni, um 12 Uhr nach Heubach ein. Treffpunkt ist am Waldparkplatz „Kellergrund“. Seit Beginn des Jahres 2019 fördert der Landkreis Darmstadt-Dieburg aus Mitteln der Jagdsteuer jagd- und naturschutzfachliche Maßnahmen im Bereich des Jagdwesens im Kreisgebiet. Die Jagdsteuer wird von den Jagdausübungsberechtigten (Jagdpächtern) aufgebracht. So sind in den Jagdrevieren bis zum Frühjahr 2022 über 30 Projekte zum Abschluss gebracht beziehungsweise jagd- und naturschutzfachliche Beschaffungsmaßnahmen durchgeführt worden. Diese waren unter anderem Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung, Beschaffung und Installation von Wildwarnreflektoren (WWR) an Kreis-, Landes- und Bundesstraßen, Einrichtung von Wasserstellen und Futterplätzen für Wildvögel sowie die Beschaffung von Ausrüstung zur Wildtierrettung bei der Grünlandernte. Ziel der Wildtierrettung bei der Grünlandernte ist es, im Sinne des Tierschutzes, einen nennenswerten Beitrag zur Reduktion von Wildtierverlusten während der Gras- und Heuernte in den Erntemonaten zu leisten. In erster Linie sind die Landwirte gemäß dem Tierschutzgesetz verpflichtet geeignete Maßnahmen zum Wildtierschutz zu ergreifen. Dies gelingt am besten in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern, die ihren Teil der Aufgabe in ihrer Hegepflicht begründet sehen. In Anbetracht der Größe der Felder, der Fahrgeschwindigkeit moderner Erntemaschinen und dem gleichzeitigen Ernteeinsatz in der Saison sind die Anforderungen an die Jägerschaft groß und unterschiedlich. Diese erfordern ausreichend Personal am Vorabend und in den frühen Morgenstunden vor der Mahd. Neben dem Durchstreifen kommen für das Vergrämen, Aufscheuchen und dem Aufsuchen des Wildes in den Wiesenschlägen auch technische Hilfsmittel zum Einsatz. Die Vorgehensweise und der Einsatz der verfügbaren Hilfsmittel soll demonstriert und so der Öffentlichkeit vorgestellt werden. (as)
Hornissen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Wer ein Nest an seinem Haus oder auf dem Grundstück hat, muß dieses fachgerecht entfernen lassen.
Aber Hornisse ist nicht gleich Hornisse: während für die Europäische Hornisse absoluter Schutz gilt, soll die Asiatische Hornisse vernichtet werden, denn sie frißt die einheimischen Honigbienen. Das wichtigste ist daher, beide Arten unterscheiden zu können.
Wie voll sind die Bodenspeicher? Immer noch zu wenig Regen für den hessischen Wald
Volle Bäche und Flüsse und viele Tage Regen in weiten Teilen des Landes täuschen darüber hinweg, dass die tiefen Wasserspeicher unter unseren Wäldern immer noch nicht gänzlich wieder aufgefüllt sind. „Für die oberflächennahen Schichten hat der Niederschlag ausgereicht“, sagt Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs HessenForst und ergänzt „aber bis in einen Meter achtzig Tiefe fehlt das Wasser besonders im Norden und im Süden unseres Landes.“
Das ist vor allem für die größeren Waldbäume, deren Wurzeln tief in den Boden reichen, ein Problem. Eine ca. 140-jährige Buche verdunstet bis zu 400 Liter Wasser pro Tag, ein Buchenwald mit der Größe eines Fußballfeldes bis zu 80.000 Liter. „Eine Zeitlang kann ein vitaler Waldbaum ohne Wasser aushalten, aber die letzten Jahre waren insgesamt zu trocken“, sagt Gerst besorgt. „Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck daran, den Waldumbau mit Baumarten voranzutreiben, die besser an die Zukunft angepasst sind.“