Hessen Mobil: Flächendeckende Müllsammelaktion hat begonnen
Ende März startet Hessen Mobil flächendeckend die jährliche Grundreinigung von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Als Vorbereitung für die kommende Mähsaison der Bankette und Gräben wird bei dieser Großputzaktion im Auftrag der Straßenmeistereien Abfall entlang der Straßen und Parkplätzen eingesammelt und abtransportiert. Neben Straßenbegleitgrün, Knotenpunkten und Anschlussstellen säubern die Straßenmeistereien auch Parkplätze und Rastanlagen. Was die Kehrmaschinen nicht schaffen, findet händisch per Müllzange den Weg in die Tonne.
SG Lautern: 01.02.25, 29.03.25, 24.05.25, 26.07.25, 20.09.25, 15.11.25 - Altpapier bitte gebündelt bis 9 Uhr an der Straße bereitstellen. Es werden auch Kartonagen gesammelt.
imprägniertes oder beschichtetes Papier (Milch- oder Safttüten)
Pergamentpapier oder Fotos
Hygienepapiere und Tapeten
Einweggeschirr aus Pappe
wattierte Briefumschläge
Wohin mit Altpapierkartons?
Immer wieder rufen Lautertaler Vereine, die Altpapier einsammeln, die Bürger dazu auf, keine Kartonagen zur Sammlung zu geben.
Hier stellt sich aber die Frage: wohin mit Kartons?
Denn in den Haushalten fallen oft viele Kartons an - vor allem auch weil der lokale Handel immer mehr das Nachsehen zugunsten von Internetbestellungen hat. Wo vor Ort Einkaufstaschen oder Klappkisten zum Einsatz kommen, versendet der Onlinehandel im Karton, oftmals sogar in viel zu großen Kartons. Diese Kartons fährt ein Paketdienst aus. "Bei Nichtgefallen retour" heißt es dann: 20% aller Onlinebestellungen gehen zurück. Die anderen Kartonagen müssen entsorgt werden. Vor Weihnachten wird die Kartonmenge sicher nochmal drastisch steigen, sofern die Verbraucher nicht schlau sind und ihre Geschäfte vor Ort unterstützen.
Wer eine Papiertonne hat, kann den Verpackungsmüll leicht entsorgen, wer aber die örtlichen Vereine unterstützen will und Altpapier sammelt, bündelt und zur Sammlung vor die Tür stellt, muß die lästigen Kartons irgendwie loswerden.
Eine Möglichkeit ist das Kompostieren: ein guter Kompost sollte zu 80% aus kohlenstoffhaltigen Materialien (Stroh, Zweige, Laub, Pappe, Papier, Hackschnitzel) bestehen. Aber: Pappe muß zerkleinert werden, damit sie auch verrottet. Es genügt nicht, einfach alles aufzuschichten und auf Blumenerde zu warten. Und: man sollte Pappe und Papier nur für Blumen-Kompost verwenden, nicht für den Lebensmittelanbau. Moderne Druckfarben sind zwar unbedenklich, doch oftmals bestehen Kartonagen - wie auch Zeitungspapier - aus Recyclingpapier, von dem man nicht weiß, was alles drinsteckt. Zwischen die Kartonfetzen kommen Garten- oder Küchenabfälle, Kaffeesatz, Grasschnitt und Mist. Alles wird abwechselnd geschichtet und immer mal eine Schicht Urgesteinsmehl dazwischengestreut. Dabei entdeckt man vielleicht auch, welche Unmengen an Kartonagen im Haushalt ankommen und denkt über alternative Einkaufsmöglichkeiten nach. Der Kartonage-Kompost kann im Frühjahr umgesetzt werden, bevor es warm wird und sich Tiere einnisten. Nach mehrmaligem Umsetzen kann der inzwischen feinkrümelige Kompost nach etwa 2 Jahren in die Blumenkästen und -töpfe.
Und man kann Kartonagen auch als Mulchdecke im Garten nutzen: Kartonstücke flächig auf den Beeten auslegen und mit Laub abdecken. Ihre Regenwürmer werden es lieben! Im Frühjahr kann die Mulchdecke dann auf den Kompost, und Sie werden feinkrümelige Pflanzerde vorfinden.
Woraus die Buchstaben im Zeitungsdruck bestehen
Zeitungsdruckfarben trocknen durch "Wegschlagen" der Druckfarbe in das Papier. Das wurde bis zur Mitte der 80er Jahre durch unhydrierte, hocharomatische Mineralöle gefördert, heute setzt man auf Sojaöl basierte Druckfarbe ein. Die Welt-Gesundheits-Organisation WHO hatte festgestellt, daß Mineralöle mit ihren polyzyklischen Benz(a)pyren-Verbindungen auf der Haut von Lebewesen Krebsgeschwüre hervorrufen können. Alle Lieferungen mußten daraufhin, wie heute bei Zigarettenpackungen üblich, mit einem Warnungshinweis versehen werden. Da dies jedoch umständlich und unattraktiv war, suchte man, auch um keinen Leser zu verlieren, nach einer neuen Farbe. Diese Farbe besteht allerdings in den meisten Fällen nicht aus 100 % Sojaöl, sondern enthält je nach Farbtype einen unterschiedlichen Gewichtsanteil an Sojaöl zur Gesamtfarbe: Zeitungsschwarz mit 40 % und bunte Zeitungsfarben mit 30 % dürfen das Sojaöl-Logo tragen, das die Umweltfreundlichkeit als Pflanzenöldruckfarbe kennzeichnet. Quelle: http://drucker.berufschule.com/?p=2441
20 Mio. Produkte für den Müll
2019 wurden geschätzt 500 Millionen online bestellte Artikel zurückgeschickt. Davon können 79% als A-Ware weiterverkauft werden, 13% als B-Ware, der Rest geht an industrielle Verwerter, an gemeinnützige Organisationen oder wird vernichtet. Die Entsorgung ist oft billiger als die Aufbereitung, und Markenware darf oftmals nicht billiger verkauft werden. Retouren verstopfen die Lager oder dürfen aus hygienischen Gründen nicht weiterverkauft werden. Spitzenreiter bei der Vernichtung ist Kleidung mit ca 80% Anteil, wesentlich kleiner ist der Anteil bei Auto, Hobby, Spielzeug, Einrichtungsgegenständen, Lebensmitteln und Kosmetik. Nach dem letzten Weihnachts-Bestellmarathon beschloß die Bundesregierung daher einen Gesetzentwurf zur Reduktion von Retouren-Müll. Nur noch bei verdorbenen, kaputten oder gefährlichen Retouren oder weil es wirtschaftlich nicht anders geht, darf vernichtet werden. Bis alle Details in Verordnungen geregelt sind, dauert es jedoch. Eine Möglichkeit, die das Müllaufkommen und die Händler entlasten könnte, wäre eine saftige Rücksendegebühr auf Online-Bestellungen. Das würde auch für lokale Geschäfte einen Vorteil bedeuten.
Das Umweltmobil kommt nach Lautertal: Sondermüll richtig entsorgen
Privatpersonen und Gewerbebetriebe haben dann die Möglichkeit, ihre Sonderabfälle kostenfrei zu entsorgen. Diese dürfen nicht in der Restmülltonne, der Biotonne, auf der Müllsammelstelle oder über die Sperrmüllabfuhr entsorgt werden.
Das Museum Heppenheim und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald haben gemeinsam den neuen Nachhaltigkeitsworkshop „Verpackt, verbraucht – und dann?“ entwickelt. Der Workshop kann ab sofort über das Museum Heppenheim gebucht werden.
Müll intelligent und kreativ upcyceln
Verpackungen haben ihre Berechtigung. Das steht außer Frage: Lebensmittel halten längerund sind vor äußeren Einflüssen geschützt. Kann man aber nicht doch auf die eine oderandere Verpackung verzichten? Und was passiert mit der Verpackung, wenn sie ihren Sinnerfüllt hat? Wer sich für diese Fragen interessiert, erhält Antworten im neuenNachhaltigkeitsworkshop „Verpackt, verbraucht – und dann?“, den das MuseumHeppenheim und der Geo-Naturpark gemeinsam entworfen haben.
Ab Januar 2023 neue Anlieferungsgebühren auf den Kompostierungsanlagen / Moderate Preisanpassung für Bauabfälle
Viele Jahre konnten die Anlieferungsgebühren für Grüngut auf den fünf Kompostierungsanlagen im Landkreis Darmstadt-Dieburg stabil gehalten werden. Insbesondere vor dem Hintergrund der allgemeinen Teuerung in den letzten Jahren und des aktuell gravierenden Anstiegs der Kosten für Energie, Materialien und Dienstleistungen wurden die Gebühren und Tarife ab 2023 neu kalkuliert. Weiterhin kostenfrei bleibt die private Anlieferung von Grüngut im Handwagen oder Pkw-Kofferraum durch die Bürgerinnen und Bürger.
Viele Bio-Produkte wie Cremes, Soßen und Pasten, z.B. von Demeter Dennree oder Rapunzel, sind in Schraubgläsern verpackt. Das ist sinnvoll. Schraubgläser sind sehr nachhaltig, denn man kann sie später weiterverwenden, um eigene Lebensmittel aufzubewahren oder einzukochen. Dazu muß jedoch das ursprüngliche Etikett entfernt werden, und hier beginnen die Schwierigkeiten. Die Etiketten von Tomatenmark, Peperonicreme etc. gehen beim Spülen nicht ab, nicht mal mit dem Stahlschwamm. Also habe ich zwei Optionen: das Glas wegwerfen = zusätzlicher Müll durch ein hochwertiges, mit hohem Energieeinsatz hergestelltes Verpackungsmaterial. Oder Etikettenlöser? = unnötiger Chemikalieneinsatz.
Nicht die Korken knallen lassen wird die Lautertaler Kork-Initiative, die seit 30 Jahren Korken in der Odenwaldgemeinde der Wiederverwendung zuführt. Die Anfrage einer Konfirmandengruppe 1992 aus Auerbach, ob man in Reichenbach eine Sammelaktion zugunsten des Epilepsiezentrums der Diakonie Kork in Kehl-Kork unterstützen könne, bedeutete den Beginn der bis heute andauernden Sammelaktion von Korken in Lautertal. Die damalige Firma Bohn im ehemaligen Konsum (heute Poststelle) an der Nibelungenstraße war gleich bereit, als Sammelpunkt Flaschenkorken entgegenzunehmen. Der damalige Ortsvorsteher Albrecht Kaffenberger unterstützte diese Aktion und brachte gleich sackweise Korken von seinem Urlaubshotel in Südtirol mit. Die Auerbacher Konfirmanden packten alle gesammelten Natur-Flaschenverschlüsse in einen Bus und überreichten sie in Kork. Nachdem die Sammelaktion so erfolgreich war, entschloss man sich in Reichenbach weiterzusammeln. Zunächst gab es Annahmestellen nur in Reichenbach. Interessenten aus anderen Ortsteilen boten sich an, ebenfalls Kork anzunehmen. Fast alle sind jetzt nach 30 Jahren noch dabei.
Allein für die Verpackung von Obst und Gemüse produziert die Lebensmittelindustrie in Deutschland jährlich 66.000 Tonnen Plastikabfall - beispielsweise für Spargelzucht in der Vorsaison. Hinzu kommen noch unzählige Tübchen, Tiegelchen und Sprühdosen für Kosmetika und Haushaltsreinigung. Diese lassen sich leicht vermeiden: mit nur fünf Mitteln wie Essig, Natron, Soda, Zitronensäure und Schmierseife läßt sich das ganze Haus putzen!
Der ZAW brachte 2022 im Plastikfastenkalender 40 Tipps zum Thema, die leider inzwischen nicht mehr online sind.
Deshalb habe ich für Sie die wichtigsten Inhalte kopiert sowie weiteres ergänzt. Der ZAW ist der Zweckverband Abfall- und Wertstoffeinsammlung für den Landkreis Darmstadt-Dieburg. Es ist sehr schade, daß der Plastikfastenkalender nach 40 Tagen (an Ostern 2022) abgeschaltet wurde, denn er enthielt unzählige wertvolle Tipps und Informationen sowie eine ganze Reihe weiterführender Links.
Vom Plastikfasten bis zum Energie-Embargo: warum Einsparen das Wichtigste ist
Wir Verbraucher haben vieles in der Hand: wo wir einkaufen, was wir einkaufen und wieviel. Wer regional einkauft und bei Lebensmitteln auf die richtige Saison achtet, wird nach einiger Zeit feststellen, daß das Haushaltsbudget geschont wird. Zusätzlich braucht - bei richtiger Planung - nicht mehr soviel weggeworfen werden.
Farbreste, Schmutzwasser oder Chemikalien gehören nicht in den Straßengully: Sogenannte „Fehleinleitungen“ belasten Kanäle und Gewässer im KMB-Verbandsgebiet
Der KMB macht auf die unterschiedlichen Entwässerungssysteme und ihre Bedeutung für unsere Umwelt aufmerksam. Bei turnusmäßigen Kanalinspektionen müssen die Mitarbeiter des KMB leider immer wieder feststellen, dass es Haushalte gibt, die verunreinigtes Wasser über den Straßenablauf („Gully“) vor ihren Grundstücken entsorgen. Häufig sind auch Farbreste zu finden, die vermutlich im Rahmen von Renovierungen übriggeblieben sind. Aus diesem Grund möchte der KMB auf das in vielen Straßen vorhandene Trennsystem und seine Bedeutung für die Umwelt aufmerksam machen: Die Straßenabläufe im Trennsystem sind an die Regenwasserkanalisation angeschlossen und leiten das Wasser ungefiltert direkt in Flüsse oder Bäche wie die Lauter / Winkelbach, die Meerbach, die Ziegelbach oder die Weschnitz. Wer aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit Farbreste, Wischwasser oder andere chemische Substanzen über den Straßengully entsorgt, verschmutzt also ganz unmittelbar die natürlichen Gewässer und bringt sie aus dem ökologischen Gleichgewicht. Und das kann teuer werden: Fehlerhafte Einleitungen wie diese entsprechen nicht der Entwässerungssatzung und werden mit einer Ordnungswidrigkeit von bis zu 10.000 Euro geahndet. Schmutziges Putzwasser entsorgt man also besser über seine Abflüsse im Haus, die über den Schmutzwasserkanal an die Kläranlage angeschlossen sind.
Was Umwelt-Siegel sagen: Wie erkennt man, dass Produkte recyceltes Plastik enthalten?
Müssten nicht viel mehr Alltags-Produkte aus recyceltem Plastik bestehen, wo wir doch seit Jahren Gelbe Säcke und Plastiktonnen befüllen? Zwar gibt es inzwischen einige Zertifizierungen, mit denen sich Unternehmen untereinander vergewissern, dass es sich bei einem Rohstoff um recyceltes Material handelt. Diese bekommen Verbraucherinnen und Verbraucher aber nicht zu Gesicht – worauf also beim Einkauf achten?