Dialog zum Interessenausgleich im Wald

Geopark im Dialog mit NaBioKom zum Interessenausgleich im Wald: Privatwaldbesitzer herzlich willkommen

Das NaBioKom-Projekt wurde im Herbst 2022 gestartet und hat zum Ziel, den Dialog zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft zu fördern, um den vielfältigen Ansprüchen an den Wald und seine Nutzung gerecht zu werden. Im Januar gab es dazu eine Arbeitssitzung unter dem Thema "Welche Aufgaben können Naturparke und Biosphärenreservate beim Dialog und Interessenausgleich im Wald übernehmen?" Teilnehmer waren neben den UNESCO Global Geoparks Maria Romero-Martin vom Klimaschutzteam der Stadt Bensheim und Ralph Baumgärtel vom Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf (und Mitarbeiter bei Hessen Forst).
Der UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald gehört gemeinsam mit dem Naturpark Kellerwald-Edersee und den Biosphärenreservaten Rhön und Thüringer Wald zum Projektteam. Die Leitung liegt beim Institut für Ländliche Strukturforschung e.V (IfLS) aus Frankfurt. Gefördert wird NaBioKom von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Die projektbegleitende Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden, Verwaltungen, Interessengemeinschaften und Forschung der Forstwirtschaft und des Naturschutzes berät das Projektteam.
Dass in Naturparken und Biosphärenreservaten an eine gute Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen angeknüpft werden kann, stand außer Zweifel. Das Thema bietet großes Potenzial. Naturparke und Biosphärenreservate könnten nach erster
Einschätzung der Arbeitsgruppe hier Aufgaben bei der Information, Aufklärung und Vernetzung sowie als Plattform für den Dialog übernehmen. Außerdem hoben die Mitglieder der Arbeitsgruppe hervor, dass in den Prozessen auch ehrenamtliche Akteure und private Waldbesitzende mitgenommen werden sollten. Weitere Informationen: https://www.ifls.de/referenzen/nabiokom/

Forschungsprojekt: Dialogplattform für Wald-Interessen

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald als Praxispartner in Forschungsprojekt: Naturparke und Biosphärenreservate als Dialogplattform für Wald-Interessen

Vielfältige Ansprüche an den Wald und seine Nutzung sind mit unterschiedlichen Interessen verbunden, die einen sachlichen Dialog erfordern. Gerade im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und anderen Herausforderungen sind wir, als Gesellschaft und Expert:innen, gefragt gemeinsam Lösungen für den Interessenausgleich zu finden.

Felsberg: Naturschutz - Holznutzung - Tourismus?

Wem gehört der Felsberg: den Felsenmeertouristen, den Waldbesitzern oder der ökologischen Gemeinschaft?

Die Frage ist provokant, und alle drei „Anspruchsteller“ haben natürlich recht. Das Felsenmeer ist in erster Linie ein Natur- und Kulturdenkmal, ein Ort zum Entspannen, Spaß haben und Erkunden. Ein ganz besonderes Biotop: denn die unzählbar vielen Felsen des Hauptblockstroms „Felsenmeer“ wären ohne die etwa 200.000 Besucher pro Jahr schon längst verschwunden. Unter Moos, Brombeerranken, Brennesselfestungen, Haselnuß und Holunder. Doch 400.000 Füße halten die Steine frei vom Bewuchs, so daß das Felsenmeer sichtbar bleibt: zum Klettern, Staunen, Schauen. Darüber werden Sie in meinem Jahrbuch 2022 ausführlich lesen können, das im November 22 erscheint.

Waldschaden: Axtschläge oder das Sterben eines Baumes?

Ein Leserbrief zu einer unheimlichen Begebenheit erreichte uns im August 2022, dem vierten Jahr der Hitze und Trockenheit.

"Vielleicht sollte man die Leute vor dem Spazieren im Wald warnen? Ich weiß, dass vor allem Hitzeempfindliche jetzt Schatten suchen, aber dabei könnte es endgültig dunkel werden. Die Bäume werfen freiwillig Blätter ab wegen der Trockenheit, aber der Wind holt auch dickere Teile runter. Ich habe heute erstmals zum Glück nur an den Füßen gespürt, wie ein ganzer Baum umfällt.

Immer einen (kühlen) Kopf bewahren! In den Wald gehe ich bei Wind nicht. Bei Trockenheit und im Winter spielt der Wind gerne „Knüppel auf den Sack“ mit mir. Zwar hat er mich noch nicht getroffen, aber schon die Größe der Knüppel macht Kopfweh.
Heute kam es mehr als knüppeldick. Von der Modaubrücke zwischen Hoxhohl und Brandau aus ließ sich eine Axt im Wald hören. Dort machte wohl jemand eins der Bäumchen klein, die an dem steilen Hang oberhalb vom Sägewerk Gehrisch gern auf den Wanderweg M fallen. Nach den ersten beiden Schlägen folgte eine Pause, dann zwei weitere gleich laute Schläge und ein deutlich lauterer, und dann fiel ein Riesenbaum parallel zum Hang auf den Boden. Ich staunte, dass man einen Baum so präzise fällen konnte, vielleicht sogar auf den Wanderweg zur bequemen Bearbeitung. Jedenfalls war er in eine Baumlücke gefallen oder hatte kaum Äste gehabt, sonst hätte er andere Bäume mitreißen müssen. Ich erwartete nun weitere Axtschläge, eine Motorsäge oder wenigstens Schritte im Unterholz, aber im Wald war es wieder völlig still. Rund 30 Meter wagte ich mich die Straße entlang auf den Baum zu, konnte aber keinen Menschen oder eine Bewegung sehen. Also waren die Axtschläge vielleicht die abreißenden Wurzeln des Baums gewesen? Ich werde NICHT nachschauen. Den Aufschlag habe ich auf der Brücke in vielleicht 100 m Entfernung noch gespürt."

Manfred Pohl

Zukunft des Naturschutzgebietes Felsberg: Naturwald oder Ökopunkte?

Vielen Einheimischen ist nicht bewußt, daß auf unserem Hügeln ein Schutzgebiet von europäischem Rang liegt: der Felsbergwald ist Natura2000-Gebiet. Im November 2021 erfragte der Lautertaler Bauausschuß bei Revierförster Dirk Dins, welche Gebiete sich zur Umwandlung in Naturwald eignen. Für Naturwald - nur besondere Waldstücke sind geeignet, bis 2020 sollten 5% der Wälder in Deutschland umgewandelt sein, was weit verfehlt wurde - wird ein Erlös-Ausfall an die Eigner gezahlt. Hessen zahlt jährlich 3,5 Mio. H Entschädigungen an den Landesbetrieb Hessen-Forst für den Verzicht auf Holzfällungen in Naturwäldern, hinzu kommen die Entschädigungen an Privatwaldbesitzer. Dafür muß jegliche Waldnutzung stillgelegt werden.

Ergänzung: Informationen zum Thema Naturschutzgebiete sind hier zu finden https://natureg.hessen.de/infomaterial/infomaterial_gebiet.php?GEBIETSNR=6318-306

Neuer Lehrpfad durch das Felsenmeer


18 neue Informationstafeln für das Naturschutzgebiet Felsberg hat das Regierungspräsidium Darmstadt erstellen lassen. Diese informieren über die geologischen, historischen und naturkundlichen Besonderheiten im Naturschutzgebiet, wobei das Felsenmeer-Informationszentrum im Lautertal fundierte Beiträge zur Geschichte und Geologie des Gebietes erstellt hat. Ziel ist, dass sich Besucherinnen und Besucher an den Schönheiten des Gebietes erfreuen und das einzigartige Naturerlebnis dieses Ortes genießen – und die in Naturschutzgebieten geltenden Regelungen beachten. Aufgestellt wurden die Tafeln durch den Landesbetrieb Hessenforst mit Sitz im Forstamt Lampertheim. Zusammen mit den Willkommens-Tafeln, die mehrmals den gleichen Inhalt abbilden, und den 13 Lehrpfad-Tafeln wurden insgesamt 18 Tafeln aufgebaut. Sie stehen in den Eingangsbereichen und an den interessantesten und schönsten Stellen im Naturschutzgebiet.

Unterstützung bei der Schwalbenzählung gesucht!

Reichenbacher Vogelschützer bitten wieder um Unterstützung bei der Schwalben - und Mauersegler-Zählung

Rauchschwalben, Mehlschwalben sowie die Mauersegler kehrten aus den südlichen Ländern zurück. Nun beginnt wieder die „Arbeit des Schwalbenbeauftragten bei den Reichenbacher Vogelschützern. So allzu groß ist diese „Arbeit“ - das Zählen der belegten Nester bei den Schwalben und den Nistplätzen der Mauersegler unter den Dachziegeln - aber nicht mehr, wie Karlheinz Peter beklagt. Trotzdem hoffen die Vogelschützer in diesem Jahr mindetens die Nestbelegungen des Vorjahres zu erreichen. Mauersegler und Mehlschwalbe sind auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands erschienen. Zwar stehen sie bis jetzt „nur“ auf der Vorwarnliste, doch auch dies ist mehr als besorgniserregend. Und wieder ist es natürlich der Mensch, der die Bestände so drastisch reduziert. Zwar hierbei nicht durch Einschnitte in die Natur, sondern durch ein erbarmungsloses Gemetzel, wie es Alexander Heyd vom Bonner Komitee gegen den Vogelmord beschreibt. Bis Ende Mai spielt sich laut Heyd in den Mittelmeerländern eine Tiertragödie ab, über 100 Millionen Vögel landen in Privatküchen und Feinschmecker-Lokalen. Und das Schlimmste ist, dass diese furchtbare Tierquälerei auch noch legal ist.

Maikäferflug in Südhessen startet

Alle vier Jahre ist Hauptflugjahr des Waldmaikäfers im Hessischen Ried. Experten sagen 2022 starken Maikäferflug voraus.

Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) führt seit 2009 im Auftrag von HessenForst im Hessischen Ried Probegrabungen zur Ermittlung der Engerlingsdichte jeweils in dem Jahr vor einem Hauptflugjahr durch. Die Ergebnisse aus 2021 haben ergeben, dass sich die Population von Süden langsam nach Norden bewegt. So ist im Bereich um Darmstadt, Groß-Gerau und südwestlich des Frankfurter Flughafens dieses Jahr mit einem starken Maikäferflug zu rechnen. Die Kühkopfaue und der Bereich um Weiterstadt sind inzwischen weniger betroffen. Die Forstämter bereiten sich darauf vor, bei lokalen Massenflügen zusammen mit den zuständigen Behörden im Bedarfsfall notwendige Maßnahmen einzuleiten, wie z.B. die kurzfristige Sperrung von Straßen.

Kommunalwaldinfo Forstamt Lampertheim

Das Forstamt Lampertheim ist auch für den Lautertaler Kommunalwald zuständig. Hier ist der Bericht für das Jahr 2022, wie er der Gemeinde Lautertal zur Verfügung gestellt wurde:

Die letzten Sturmereignisse haben die Waldschutzsituation in Hessen, auch im betreuten Wald, erneut verschärft. Die Herausforderung besteht in der räumlichen Verteilung der Einzel- und Nesterwürfe sowie der verbleibenden Zeit bis zum Schwärmflug der Borkenkäfer. Es kommt also sehr darauf an, schützenswerte Nadelholzbeständen zu identifizieren, zu priorisieren und die vorhandenen Ressourcen effizient und effektiv einzusetzen. Ein zügiges und konzentriertes Vorgehen ist hierbei entscheidend, denn durch ungünstige Witterung wie Nässe oder durch sich schon jetzt andeutende Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und damit einhergehenden stark gestiegenen Treibstoffkosten und ersten Personalengpässen bei Transportunternehmen kann es schnell zu Störungen bei Aufarbeitung, Rückung oder Transport kommen.

Freude an Blühwiesen- auf die richtige Anlage kommt es an!

Die Gartenakademie RLP informiert: Freude an Blühwiesen- auf die richtige Anlage kommt es an!

Viele Gärtnerinnen und Gärtner sind mit dem Rasen im Garten nicht mehr zufrieden. Er macht viel Arbeit und gedeiht dann oft nicht so wie erwartet. Als Alternative dazu wird oft geraten, „einfach“ eine Blumenwiese anzulegen. Diese müssen jedoch richtig angelegt und gepflegt werden, sonst ist die Enttäuschung vorprogrammiert.

Hessen Forst: Nach dem Sturm ist vor dem Sturm

Die Gefahr im Wald nimmt zu. Durch die Klimakrise sterben Bäume und brechen leichter ab.

Die ersten Herbststürme haben in Deutschland einen noch nicht bezifferbaren Schaden angerichtet. Das gilt auch für den Wald in Hessen. „Noch ist keine genaue Bilanz nach dem Sturm der letzten Tage möglich. Doch jeder umfallende Baum und abbrechende Aste birgt eine Gefahr für Leib und Leben sowie Hab und Gut“, darum geht Sicherheit in unseren Wäldern für die Besucher und unsere Mitarbeiter vor“, sagt Michael Gerst, Landesbetriebsleiter von HessenForst, und warnt vor Spaziergängen im Wald während und nach Stürmen: „Bitte gehen Sie während und nach einem Sturm nicht in den Wald und respektieren sie stets die Absperrungen, die wir zu Ihrer Sicherheit und der unserer Mitarbeiter errichten.“

Einwanderer aus fernen Landen das Indische Springkraut

Kein Heilkraut und damit auch nicht von der Ausrottung in „normalen“ nicht lizensierten Landschaften bedroht ist das Indische Springkraut. Doch verdächtig sollte es uns schon vorkommen: es ist nicht von hier!

Ganz so wie es bei den Menschen ist (der Ur-Odenwälder akzeptiert ja Zugezogene sprich "Zuugeraaasde" auch frühestens nach sieben Generationen als seinesgleichen) verhält es sich auch bei den Pflanzen. Jedes Pflänzchen hat seine Heimat, aber einige sind wanderlustig.

Bruderhahn oder Was beim Bauern ankommt...

Hier habe ich einige Initiativen und Fakten zum Thema Tiere und Lebensmittel für Sie zusammengestellt. Ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Mitgeschöpfen und dem was unsere Erde uns zur Verfügung stellt, sollte für alle selbstverständlich sein - oder werden!

Bruderhahn-Initiative: Eier ohne Tierquälerei genießen...