Und ewig rauschen die Wälder?
Wenn wir heute durch den Wald spazieren, sehen wir ein paar durstleidende Fichtenschonungen, daneben aber auch viel Mischwald mit Totholz und Dickichten. Sieht alles recht natürlich aus, so als wäre es seit Jahrhunderten vor sich hingewachsen. Irrtum!
Wer weiß etwas über die Grabstätte von Johann Wilhelm Grimm?
Einer der ersten Geometer in unserer Region war Johann Wilhelm Grimm. Er wurde 1703 geboren und zog im Laufe seines Lebens nach Reichenbach, wo er 1778 verstarb.
In den Jahren zwischen 1729 und 1750 erfaßte er die Fluren unserer Region erstmals mit der exakten meßtechnischen Methode der Dreiecksvermessung.
Bevor Grimm sich um 1730 herum aufmachte, die Landschaft unserer Dörfer exakt zu vermessen und zu kartieren, arbeitete man nicht mit Karten. Es genügten Einträge ins Gemeindebuch, um die Besitzverhältnisse zu klären. In Grimms Zeit fiel auch der Reichenbacher Kirchenneubau im Jahre 1747. Somit wurde Grimm auf dem neugestalteten Reichenbacher Friedhof beerdigt. Von seinem Grab ist heute jedoch nichts mehr bekannt.
Für viele ältere Mitbürger weckt das ehemalige Reichenbacher Schwimmbad schöne Erinnerungen an erfrischende Abkühlung und nette Erlebnisse. Ab dem 19.Mai 1927 bis in die 60er Jahre war das kleine Freibad im Höllacker der Freizeitspaß Nummer eins im Lautertal. Für viele bot das Bad erst einmal die Gelegenheit schwimmen zu lernen. Leider musste die Freizeiteinrichtung nach einem Todesfall durch Herzversagen geschlossen werden.
Hat der Flurname Hexenplatz etwas mit Hexentanz und Walpurgisnacht zu tun?
Im Südhessischen Flurnamenbuch werden die Wörter Hexe und Platz wie folgt beschrieben: 'Hexe' vom althochdeutschen hagazussa, von hag = Zaun und zussa = sitzend, also Zaunhockerin; dies ist oftmals Bestandteil von Ortsnamen, die der Volksglaube mit nächtlichen Versammlungen von Hexen in Zusammenhang brachte. Als Platz wird im Mittelhochdeutschen ein ‚freier Raum, Tanzplatz‘ bezeichnet - ein größeres, frei gelegenes und ebenes Flurstück mit Wiesen- und Ackerland. Eben dies ist der Hexenplatz zwischen Lautern und Beedenkirchen nicht. Er bildet sogar eine Mulde unterhalb der Breiten Heide. Es gibt auch häufig gar keinen historischen Hintergrund für diese Namen, Namen wie Hexenstein oder Hexenplatz haben oft nichts mit Hexen(un)wesen zu tun.
Altes Handwerk stirbt aus - im Museum bleibt es lebendig! Vom Spinnen und Seilern
Im Aprilheft 2021 lesen Sie über die Arbeit von Regierungsvermessungsrat Philipp Buxbaum (1879-1962). Bei der Recherche stieß ich auf einen anderen Philipp Buxbaum: Seminarlehrer in Bensheim (1843-1918). Auch über ihn gibt es viel Interessantes zu erzählen. Im Ruhestand widmete er sich der Dichtung und Volkskunde. Ein getreues Abbild des Odenwälder Volkslebens, eine Landes- und Volkskunde wollte er so entwerfen. Zahlreiche Gespräche mit Bauern oder Förstern lieferten ihm genügend Material. Eines seiner Bücher heißt "Hauswirken".
Es stand im Durchblick im Jahr 1997:
In Bensheim am Marktplatz arbeitete bis vor wenigen Jahren der letzte Schirmmacher Hessens. Als Adolf Schröck sich zur Ruhe setzte, wurde Hessen wieder um einen anspruchsvollen handwerklichen Beruf ärmer.
Eigentlich hat der Schirmmacher drei Lehren absolviert: Schneider, Schreiner und Feinmechaniker. Die Lehre, die Adolf Schröck 1950 beim Großvater begann, dauerte daher ein Jahr länger als üblich: vier Jahre. Anschließend ging der Geselle auf die Walz, er lernte und arbeitete in Dieburg, Heppenheim und schließlich in der Schweiz in Freiburg. Seitdem hat er unzählige Stockschirme, Damenschirme, Taschenschirme, Trachtenschirme, Sonnenschirme und Wanderstöcke hergestellt. Einen Nachfolger für sein Handwerk fand er nicht, und die Fortführung der handwerklichen Schirmherstellung wurde aufgrund von Nachschubproblemen der Einzelbauteile immer schwieriger.
In seinem Weihnachtsgruß an die Freunde des Felsenmeeres ging Günther Dekker auf einen berühmten früheren Gast ein: Georg Büchner.
"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen" hat Johann Wolfgang von Goethe gesagt. Im Felsenmeer war er offenbar nicht, denn kein Wort kam dazu aus seiner Feder.
Wohl aber Büchner, der Bürgerrechts-Streiter und Sozialkritiker aus Südhessen. Unter dem Titel "Romanze mit der Revolution" machte sich Jule Reiner 2013 für den Deutschlandfunk auf Spurensuche. "Auf Georg Büchners Wanderwegen an der hessischen Bergstrasse" besuchte sie Zwingenberg, Burg Frankenstein, Fürstenlager und Felsenmeer.
Unter dem Titel "unterwegs im Geo-Naturpark: Landschaft, Menschen, Eindrücke" gibt es virtuelle Führungen auf Youtube: z.B. in die Grube Marie in der Kohlbach bei Weinheim-Hohensachsen mit Jochen Babist und der AG Altbergbau Odenwald; „unter Tage in die Grube Marie“ entführt Babist in eine märchenhafte Welt mit einem sehr spannenden, geologischen Hintergrund.
Dabei erfährt man mehr über die damalige Bleigewinnung, die Werkzeuge der Bergleute und welche Rolle Fledermäuse noch heute in der Grube Marie spielen. Die alte Bergbauanlage war Geotop des Jahres 2017.
YouTube: „Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald“ https://www.youtube.com/channel/UC_2DneNASdIkvi5b2bs-8Rg
Das Geotop des Jahres 2017 ehrt zusammen mit der Grube Marie bei Weinheim-Hohensachsen die AG Altbergbau Odenwald und die Bergbauregion um Weinheim und Hirschberg, wo es zahlreiche Zeugen der Vergangenen Schatzsuche nach Silber, Blei, Kupfer und anderen Erzen und Mineralien gibt. Die AG Altbergbau Odenwald bietet Spezialführungen im Großsachsener Revierteil an, und auf eigene Faust lassen sich fast 20 sehenswerte Punkte entdecken, die Einblick in die spannende Geologie des vorderen Odenwaldes und die noch viel spannendere Geschichte des Bergbaues bieten.
Von Mai bis September kann der Tagstollen der Grube Marie an mehreren Terminen besichtigt werden, Infos: Stadt Weinheim 06201-592823, für Gruppenführungen:
Lesen Sie dazu auch:
Kupfer-, Blei- und Silberbergbau
Auf Schatzsuche unter der Erde - Marmorit bei Auerbach und andere unterirdische Sehenswürdigkeiten
Die heilige Barbara in der Grube Marie in der Kohlbach; Schutzheilige der Bergleute... (Foto M. Hiller)
Weitere Fotos aus der Grube finden Sie hier!
Wie der Krieg in Gronau klang, darüber gibt uns ein Tagebuch Auskunft, das der Gronauer Politologe Stefan Hebenstreit in den Geschichtsblättern des Kreises Bergstraße Band 53, erschienen im Dezember 2020, beschreibt.
Im November 1943 stürzte im Wald zwischen Neunkirchen und Brandau eine britische Lancaster ab, Brandau entging haarscharf einer Katastrophe.Teile der Maschine befinden sich im Museum Brandau.
An der Absturzstelle wurde ein Gedenkstein an die drei Besatzungsmitglieder gesetzt.
Durch die Ausgrabung unter der Leitung von Danny Keay konnten freundschaftliche Kontakte zu den Verwandten der gestorbenen Soldaten in verschiedenen Ländern geknüpft werden.
Seit 2011 hat die Bevölkerung Modautals um 1,8% zugenommen, den höchsten Anteil an der Altersverteilung haben die 50-70jährigen. Am 30. Juni 2020 hatte Modautal insgesamt 5073 Einwohner (im Dezember 2019 waren es 5096) auf einer Fläche von 31,79 Quadratkilometern. Die Bevölkerungsdichte liegt damit bei 160 Einwohnern je Quadratkilometer. Siedlungsfläche 6% (davon 3,8% für reinen Wohnbau), Verkehrsfläche 6,7%, Landwirtschaftsfläche 49,5% und Wald 36,8%.
In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entstand als Initiative sozialistischer Organisationen für Gleichberechtigung und Freauenwahlrecht sowie Emanzipation der Arbeiterinnen der internationale Frauentag. Seit 1921 findet er am 8. März statt und wird von den Vereinten Nationen später als Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden gefeiert.
Das wachsende Eisenbahnnetz in der Zeit zwischen 1873 und 1914 machte es erforderlich, daß auch Frauen beschäftigt wurden. Zudem waren auch Frauen der Mittelschicht gezwungen zu arbeiten, bedingt durch die wirtschaftliche Lage. Zunächst jedoch standesgemäß im Staatsdienst.
Spannendes über die Umgebung und das Dorf Lützelbach, seine Geschichte und Sehenswürdigkeiten finden Sie im Folgenden.
- Wildfrauhaus - Geotop des Jahres 2020
- Großherzog Ernst Ludwig Stein
- Die Baumuhr von Friedel Sauerwein
- Die Felsengruppe Lindenkopf
- Das August Wondra Wäldchen
- Alte Gasthäuser und was ein Fachwerkhaus erzählen könnte