Digitaltag 2025: Desinformation, deep fakes und ARD-Faktenfinder

Zum Digitaltag 2025 informierten KVHS-Experten über die Nutzung von KI im Alltag und kritischen Umgang mit digitalen Informationen.

Zum Thema Desinformation lesen Sie auch meinen über ein ganzes Jahr ergänzten Beitrag "Wie kommt man klar im "Zeitalter der Desinformation"?

Zwei informative Vorträge beleuchteten am Dienstag, den 24. Juni, zentrale Aspekte der Digitalisierung:

Dozentin Clara Labuhn erläuterte das Thema " Fake News und Desinformationen: Wie wir uns für Demokratie und Fakten einsetzen können"

Ihr Beitrag gliedert sich in die Punkte

  • Warum Desinformation Demokratie gefährdet

  • Mechanismen und Strategien hinter Desinformation

  • Wie erkenne ich Desinformationen?

  • Debunking und Prebunking: Die besten Waffen gegen Desinformationen

  • Wie können wir Kinder und Jugendliche fit im Umgang mit Desinformation machen?

Ein paar Definitionen:

Desinformationen (DI) = absichtliche Verbreitung von Falschinformationen, schädigen und manipulieren
Fake news = reißerische Desinformation in der Optik seriöser Nachrichten; FN ist ein populistischer Kampfbegriff.
Misinformation = versehentliche Verbreitung falscher Infos, Zeitungsente, schlecht recherchiertes…

Wie weit DI verbreitet sind, ist schwierig zu erforschen. 2022 gaben 56% der 12-19jährigen an, daß sie im letzten Monat FN erfahren haben. Sie gedeiht wo Ängste und Unsicherheiten in multiplen Krisen, im Rechtspopulismus, in Autokratien, im Internet und Social media geschürt werden. 
Nachrichten werden von Algorithmen aufbereitet statt von Journalisten. Technisch: Social bots und KI begünstigen das. DI kann also komplett von KI (künstlicher Intelligenz) generiert werden, z.B. manipulierte Fotos.

Handelt es sich um Deep fakes, werden z.B. neue Texte zu vorliegenden Lippenbewegungen, Gesichter in andere Körper montiert oder Ähnliches 

DI ist oft rechts, diskriminierend, dagegen. Sie transportiert Hass und Rassismus, schürt Unsicherheiten. z.B. Bundestagswahl 25: das Vertrauen in den Wahlvorgang wird durch Falschaussagen gestört.

Die ARD unterhält online einen Faktenfinder. Hier findet man zum Beispiel Hintergründe zum Interview mit Markus Söder am 24. August 2025 plus Faktencheck. 

Wozu brauchen wir Nachrichten in einer Demokratie? Antworten aus dem online-Publikum am 24. Juni 2024 über menti.com:

  • Verläßliche Information
  • Sicherheit
  • Orientierung
  • Meinungsbildung
  • Zusammenhänge verstehen
  • unabhängige Berichterstattung

Die Medien sind die vierte Gewalt in einer Demokratie: sie übernehmen Information, Meinungsbildung, Kontrolle.

Der zweite Vortrag am 24. Juni 2025 beim Digitaltag wurde von Werner Rodorff mit dem Thema „ChatGPT im Alltag nutzen“ gehalten.

Wir erfuhren, wie Künstliche Intelligenz im Alltag unterstützen kann – etwa bei der Reiseplanung, beim Verfassen und Übersetzen von Texten oder beim kreativen Arbeiten mit KI-generierten Bildern. Auch die gezielte Nutzung sogenannter „GPTs“ wird praxisnah und verständlich erklärt. 

ChatGPT im Alltag nutzen: vielseitige Möglichkeiten

  • Im Alltag: Unterstützung bei Reisen, Kochen, Schule und allgemeinen Fragestellungen
  • Im Beruf: Erstellen von Konzepten, Fach- und Themenarbeiten
  • Texte bearbeiten: Übersetzen und Zusammenfassen von vorgegebenen Texten
  • Wissensdatenbank: ChatGPT gezielt als Nachschlage- und Informationsquelle nutzen
  • Bilderzeugung: Einführung in die Erstellung von KI-generierten Bildern
  • Vorgefertigte GPTs: Einsatz von spezialisierten, themenbezogenen GPT-Anwendungen

Wie erkenne ich ob ein Text von einer KI geschrieben wurde?

Einen Text als von einer KI geschrieben zu erkennen, ist nicht immer einfach – insbesondere, wenn er gut gemacht ist. Es gibt aber einige typische Merkmale, auf die du achten kannst. Kein einzelnes Merkmal ist ein Beweis, aber mehrere Hinweise zusammen können verdächtig wirken.
Glatte fehlerfreie Sprache, Wiederholungen (auch mit anderen Formulierungen), übermäßige Ausgewogenheit, Unklarheiten wie "viele Experten sagen...", fehlende Quellenangaben (die kann man aber von der KI nachfordern), fehlende Tiefe bei Fachthemen.

Mit folgenden Werkzeugen läßt sich erkennen, ob ein Text KI-generiert ist:

  • GPTZero – erkennt KI-Texte anhand von Satzkomplexität und „Burstiness“.
  • OpenAI Classifier (eingestellt, aber vergleichbare Tools existieren)
  • Turnitin – besonders in Bildungskontexten im Einsatz.
  • Textanalyse-Tools wie Copyleaks, Sapling AI Detector u. a.

Wichtig: Keines davon ist 100 % zuverlässig. Auch Menschen können glatte Texte schreiben – und KI kann bewußt "menschenähnlich" unperfekt schreiben. Man kann deshalb z.B. einen Text mit anderen Texten des genannten Autors vergleichen, Fachinhalte prüfen oder verdächtige Formulierungen googeln.

Der Digitaltag ist ein bundesweiter Aktionstag, mit dem jedes Jahr die digitale Teilhabe aller Menschen gefördert und die Digitalisierung erlebbar gemacht werden soll. Er wurde von der Initiative „Digital für alle“ gestartet und fand erstmals 2020 statt.

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