Seit zehn Jahren ist der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet. Anlässlich dieses Jubiläums lud er am 1. Juni zu einem feierlichen Festakt in den Paul-Schnitzer-Saal nach Lorsch ein. Rund 100 Gäste aus Politik, Mitgliedskommunen, dem Auswärtigen Amt, der Deutschen UNESCO Kommission und Kooperationspartnern folgten der Einladung, lauschten den Grußworten sowie dem Fest-Vortrag und nutzten die Gelegenheit zum angeregten Austausch.
Zehn Jahre ist es her, dass die UNESCO auf der Generalversammlung in Paris beschlossen hat, die Global Geoparks in den Programmstatus zu erheben, was mit dem Titel „UNESCO Global Geopark“ verbunden ist. Da der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald bereits seit 2004 Global Geopark ist, ist er seit 2015 Mitglied des Programms und darf das UNESCO-Siegel tragen. Doch damit nicht genug, er war auch maßgeblich bei der Entwicklung und Gründung beteiligt. Mit dem UNESCO-Siegel ist die Verpflichtung verbunden, die Region gemeinsam mit den Partnern und gemäß den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN weiterzuentwickeln.
In seinem Grußwort hob Landrat Christian Engelhardt hervor, dass die Verleihung des UNESCO-Siegels vor zehn Jahren für ihn, der damals erst kurz im Amt war, ein erhebender Moment gewesen sei. Im Anschluss zählte er einige Meilensteine der 10jährigen Geschichte des UNESCO Global Geoparks auf wie drei sehr erfolgreiche Revalidierung, die erneute Auszeichnung als Qualitätsnaturpark und die Auszeichnung im Bereich für Bildung für nachhaltige Entwicklung von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem BMBF. “Ich freue mich sehr, dass ich Vorsitzender des UNESCO Global Geoparks sein darf, der in unserer Region voller Kontraste einen einzigartigen Erlebnisraum geschaffen hat, um Natur, Geologie, Kultur und Geschichte erlebbar zu machen. Diese wertvolle Arbeit und im Besonderen der Fokus auf Biodiversität, Klimawandel und Nachhaltigkeit rückt ins Bewusstsein, wie wichtig es ist, unsere Lebensgrundlage zu erhalten für unsere Region, unsere Mitmenschen und die Zukunft.“
Im Anschluss trat Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat ans Podium. Er würdigte die Arbeit des UNESCO Global Geoparks als beispielgebend für andere Geoparks. „„Der UNESCO Global Geopark trägt dazu bei, eine regionale Identität zu schaffen, die nicht ausgrenzend, sondern verbindend ist - und damit den nationalen und internationalen Austausch fördert sowie zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt.“ Dass die Region neben der vielfältigen Geologie und Natur ein wichtiger Kultur- und Wirtschaftsstandort und eine bedeutende Tourismusregion ist, mache sie Ruhl zufolge einzigartig.
Harald Herrmann, Vorsitzender des Nationalkomitees der UNESCO Global Geoparks und Teamleiter UNESCO im Auswärtigen Amt wies darauf hin, dass 2015 neben dem neuen Programm der UNESCO Global Geoparks auch die Agenda 2030 verabschiedet wurde. „Die Vermittlung der 17 Nachhaltigkeitsziele wie hochwertige Bildung, Klimaschutz, Leben an Land oder Internationale Partnerschaften, um nur einige zu nennen, gehört zu den wichtigsten Aufgaben der UNESCO Global Geoparks und ich danke allen Beteiligten und Engagierten, die sich hier im Geopark für deren Umsetzung einsetzen.“
Zum Nachdenken regte der anschließende Vortrag von Dr. Gösta Hoffmann von der Deutschen UNESCO-Kommission, an. Er führte dem Publikum vor Augen, wie begrenzt unser Wissen um unseren Planeten ist und wie fragil die Gleichgewichte sind, die ein Leben auf der Erde ermöglichen. Er lobte das regionale Netzwerk des UNESCO Global Geoparks für seine gelebte demokratische Struktur, bei der gemeinsam mit 102 Mitgliedskommunen die Region weiterentwickelt werde. „Dass hier die Geologie in so vielen Geschichten für die Bevölkerung erlebbar gemacht wird, hat mich überzeugt. Die Region bietet wertvolle Aufschlüsse, um die Erdgeschichte von „unten nach oben“ zu lesen.“ Das UNESCO Programm der Geoparks sei das einzige, das das Zusammenspiel zwischen belebter und unbelebter Natur beleuchte, so Hoffmann weiter.
Alle Redner hoben hervor, dass dieses Portfolio unterschiedlichster Aufgaben, Projekte und Vorhaben nur im Zusammenspiel zwischen dem hoch engagierten Team um Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber und den Mitgliedern sowie den zahlreichen Partnern regional bis international möglich sei.
Im Anschluss lud das Buffet zu regionalen Köstlichkeiten ein und die Gäste nutzten die Gelegenheit, um sich angeregt auszutauschen – dabei sind sicher schon wieder neue Ideen zur Zusammenarbeit entstanden.