Odenwaldklub und Feuerwehr für mehr Sicherheit

Gerade vor wenigen Tagen ist es wieder passiert: Im badischen Dossenheim stürzt eine Mountain-Bikerin schwer und löst einen Rettungseinsatz aus. Das größte Problem dabei: Die mitfahrenden Mountain-Bike-Kollegen sind nicht in der Lage, den Unfallort auf einer Waldlichtung ausreichend genau zu beschreiben.

Odenwaldklub Ernsthofen vorbildlich

In Ernsthofen und Herchenrode sollen derartige Orientierungsprobleme für Rettungskräfte demnächst möglichst der Vergangenheit angehören. Der Grund: In aufwändiger Kleinarbeit haben Verantwortliche des Odenwaldklubs Ernsthofen sämtliche Rast- und Ruhebänke sowie drei Schutzhütten, die von dem Verein betreut und in Schuss gehalten werden, dokumentiert. Ralf Schwerer, der Vorsitzende des Odenwaldklubs Ernsthofen, freut sich über das Erreichte: „Durch diese detaillierte Verortung jeder einzelnen Position können im Rettungsfall wichtige Minuten eingespart werden, die im Zweifel der Gesundheit eines Verunfallten entscheidend zugute kommen.“

42 Ruhebänke GPS-datenmäßig erfasst

Federführend am Projekt beteiligt ist auf Seiten des Odenwaldklubs auch Reinhard Jöckel, der für die Instandhaltung der Wanderbänke im Bereich Ernsthofen verantwortlich ist. „Wir sehen regelmäßig rund um die Bänke nach dem Rechten“, erzählt das langjährige Vereinsmitglied, „wir lackieren die Bänke und mähen um die Ruhepunkte herum das Gras, sodass die Rast dort auch richtig Freude macht.“ Deshalb sei es auch kein größeres Problem gewesen, die genauen Positionen jeder einzelnen Bank in ein Verzeichnis zu übertragen. Die Idee hatte Reinhard Jöckel aus Nachbargemeinden wie Groß-Bieberau, wo diese Schutzmaßnahmen bereits ergriffen wurden. „Wenn unsere Notfallvorbereitung auch nur einem einzigen Menschen nutzt, dann hat es sich schon gelohnt“, verdeutlicht der „Bankwart“ seinen Standpunkt.

Feuerwehr koordiniert Einsätze

Viele Rettungseinsätze im freien Feld werden von örtlichen Feuerwehren wesentlich mitbestimmt, schildert der scheidende Wehrführer der Feuerwehr Ernsthofen, Michael Kraft, den Rettungsalltag. „Weil sich Notarzt oder Rettungsteams einfach vor Ort meist nicht so gut auskennen, wie die örtliche Feuerwehr, koordinieren meistens wir wichtige Teile des Einsatzes.“ Das sei durch die neue GPS-Dokumentation noch einmal wesentlich einfacher geworden. „Wir hören, es gibt einen Schwächeanfall an Ruhebank 22 und können sofort bis auf zwei Meter genau

den Standort weitergeben bzw. zum Einsatz ausrücken.“ Denn oft seien nicht nur Unfälle ein Problem. „Wir hatten auch schon mehrere Einsätze, wo ältere Menschen die Orientierung verloren oder ohnmächtig geworden sind“, beschreibt der Stellvertretende Wehrführer in Ernsthofen, Holger Schwebel, die Einsatzlage. Ab sofort herrscht dank Odenwaldklub und Feuerwehr Ernsthofen dort ein deutlich höheres Maß an individueller Sicherheit.

Feuerwehr und Odenwaldklub: Die genaue Dokumentation von 42 Ruhebänken und drei Schutzhütten im Großraum Ernsthofen erhöht die Sicherheit für Wanderer, Spaziergänger, Sportler und Reiter. Im Bild von links: Holger Schwebel, Ralf Schwerer, Reinhard Jöckel und Michael Kraft.

Schneller Erste Hilfe leisten: Die Zusammenarbeit von Odenwaldklub und Feuerwehr kommt allen Bürgerinnen und Bürgern zugute.

Bilder: Feuerwehr

 

 

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