Aus Corona-Zeiten...

Ev. Kirche EKHN: "Gott fällt nicht aus" - Angebote für Zuhause: Feiern im Fernsehen und Rundfunk und natürlich Online als „Kirche von zu Hause“
Durch die Ausbreitung des Corona-Virus können wir fast nicht anders, als die Routine des Alltags zu unterbrechen. Die neue Situation wirft Fragen auf: Wie schütze ich mich sinnvoll? Was gibt mir inneren Halt? Die Passionszeit bietet eine besondere Gelegenheit, sich auf die Suche nach dem zu machen, was trägt.

Gedanken von Pfarrer Dr. Jeffrey Myers (EKHN): In Zeiten des neuen Coronavirus assoziiert man das Wort „Quarantäne“ gleich mit einer ansteckenden Krankheit. Um eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern, werden Menschen mit Verdacht auf ein ansteckendes Virus in Isolation versetzt, eben unter Quarantäne gestellt.
Quarantäne kommt von „40“. Weil aber der Ursprung des Wortes in Zeiten der Seuchen im Mittelalter auf die biblische Zahl „40“ verweist (quarantina di giorni) und das Sich-Zurückziehen in der Bibel berücksichtigt (vgl. 3. Buch Mose), bietet „Quarantäne“ als Begriff auch Anregungen für die Passionszeit. Denn die bewußte Entscheidung, sich für 40 Tage – zumindest innerlich – zurückzuziehen, liegt im Zentrum der Fastenzeit. Interessanterweise deutet der Begriff cuarantena im spanischsprechenden Kontext auf die Wichtigkeit einer gewissen Zeit „alleine" für Mütter mit ihren Neugeborenen direkt nach der Geburt hin, was der Gesundheit und der Beziehung dienen soll.
Gerade Zeiten des Alleinseins, sagte einmal Dietrich Bonhoeffer, dessen Todestag sich am bevorstehenden Gründonnerstag zum 75. Mal jährt, seien ungeheuer wichtig: „Wer Gemeinschaft will ohne Alleinsein, der stürzt in die Leere der Worte und Gefühle… Christen, die nicht allein mit sich fertig werden können, […] hoffen in der Gemeinschaft anderer Menschen Hilfe zu erfahren. Meist werden sie enttäuscht und machen dann der Gemeinschaft zum Vorwurf, was ihre eigenste Schuld ist… Suchst du Gott allein, so wirst du Freude empfangen.“
Ferner regt das Wort Quarantäne – gerade in der Passionszeit – an, sich solidarisch zu zeigen mit Menschen, die aus verschiedenen Gründen isoliert sind bzw. sich in Quarantäne befinden. Zeigt Mitgefühl mit jenen in Quarantäne: gefordert sind wir, unser Mitgefühl und unsere Betroffenheit zu zeigen, sei es durch eine Karte oder einen mit der Hand geschriebenen Brief über Amnesty International, sei es durch Gebet oder ein Geschenk. Sich während der 40 Tage der Passionszeit gedanklich oder physisch zurückzuziehen, schärft die Wahrnehmung für das Schicksal von Menschen, die sich ungewollt in Isolation befinden – wie den zahllosen Menschen, die zurzeit durch das Coronavirus infiziert sind oder unter Verdacht stehen, erkrankt zu sein.
Und die Passionszeit als Quarantäne schärft den Blick für denjenigen, der ab Palmsonntag zunehmend alleine nach Jerusalem geht, bis er schließlich alleine am Kreuz stirbt. Damit am Ende keine Quarantäne das letzte Wort behält.

Anleitung zur Meditation
https://www.ekhn.de/glaube/glaube-leben/meditation/meditationspraxis.html

Katholische Gottesdienste, Betstunden, Rosenkranzgebete: Live-Übertragungen: https://www.ewtn.de/liveuebertragungen_und_sondersendungen

Corona: gemeinsame Information der drei Ev. Kirchengemeinden im Kirchspiel Lautertal

Liebe Gemeindeglieder, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die Corona-Pandemie stellt für uns alle eine große Herausforderung dar. Unser Kirchenpräsident Dr. Volker Jung hat sich darum mit Handlungsempfehlungen und unter anderem mit folgenden Worten an die Kirchengemeinden gewendet: „Die Corona-Pandemie ist eine große Belastung für viele Menschen, für die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt. Die große Infektionsgefahr zwingt uns zu sehr schmerzlichen Maßnahmen.  Uns liegt daran, Menschen so zusammenzubringen, daß sie miteinander gestärkt werden – durch das Hören auf Gottes Wort, durch Gesang, Gebet, Gespräch und darin, daß sie aneinander Anteil nehmen und sich gegenseitig unterstützen. Jetzt ist es geboten, vielfach Abstand voneinander zu halten, wo es doch gerade in solchen Zeiten auch schützende und anteilnehmende Gemeinschaft braucht. Es geht deshalb auch darum, die Notwendigkeit, daß wir einander schützen, als gemeinschaftliches Handeln zu begreifen, mit dem wir uns umeinander sorgen. Und es geht darum, auch in den Zeiten des Abstands voneinander, Formen zu suchen und zu pflegen, in denen wir miteinander Halt und Kraft im Evangelium finden. Nächstenliebe ist und bleibt unser Maßstab.“
Vor diesem Hintergrund sind wir leider gezwungen, unser kirchengemeindliches Angebot stark einzuschränken. Bis auf weiteres gelten folgende Regelungen: Es finden keine kirchengemeindlichen Veranstaltungen und Gruppentreffen statt. Hiervon sind auch die Gottesdienste betroffen. Trauerfeiern werden im engsten Familienkreis - unter Einhaltung der behördlichen Auflagen - durchgeführt. Bitte beachten Sie hierzu die gesonderten Bekanntmachungen in den Schaukästen. Die Gemeindebüros sind für den öffentlichen Publikumsverkehr geschlossen. Unsere Sekretärinnen sind für Sie zu den gewohnten Bürozeiten telefonisch und per E-Mail erreichbar. Bei dringender persönlicher Vorsprache bitten wir um vorherige telefonische Terminvereinbarung.
Wir Pfarrer stehen für Ihre Anfragen und insbesondere auch für seelsorgerliche Anliegen ebenfalls telefonisch und per E-Mail zur Verfügung. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß Hausbesuche nur auf Anfrage und in Notfällen gemacht werden. Natürlich wollen wir dennoch als Kirchengemeinde für Sie da sein. Wir werden daher verstärkt folgende Kommunikationswege nutzen, um mit Ihnen in Kontakt zu bleiben:
• die Homepage unseres Kirchspiels, auf der wir auch geistliche Angebote unterbreiten, finden Sie unter
www.kirchspiel-lautertal.de
• unsere Schaukästen
• Telefon und Postweg, um Ihnen z.B. zum Geburtstag oder Jubelhochzeiten zu gratulieren
• Regionalteil der örtlichen Presse
• Licht der Hoffnung, jeden Abend um 19.00 Uhr (Mehr Infos auf unserer Homepage)
• Glockengeläut Sonntags um 10.15 Uhr als Aufruf zum häuslichen Gebet und zur Fürbitte
• Dekanatsweite Angebote über Youtube, Facebook und andere soziale Medien
Schauen Sie unter: https://dekanat-bergstrasse.ekhn.de/aktuell.html
Weitere Angebote sind in Arbeit und von den behördlichen Einschränkungen abhängig. Entsprechende Links finden Sie auf unserer Homepage.
„Bewahre mich, Gott; denn ich traue auf dich.“ Psalm 16, 1
Bleiben Sie gesund und behütet!
Ihre Pfarrerin Marion Mühlmeier (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
Pfarrer Jan Scheunemann (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
Pfarrer Reinald Engelbrecht (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

 

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