Zwei deutsche Mittelgebirge - ein Vergleich

Menschen zweier Mittelgebirgslandschaften: Ourewäller Knoarzköpp und die Erfinder des Sprichworts "Not macht erfinderisch“

Diese Seite ist noch nicht fertig! "Immer einen Kittel kälter" ist  es auf der Schwäbischen Alb (durchschnittliche Jahrestemperatur 4-7 °C, im Odenwald 5-14 °C). Das hinderte mich jedoch nicht daran, meinen Jahresurlaub dort zu verbringen. Urlaub in Deutschland ist seit Corona beliebt wie seit Jahrzehnten nicht mehr - für mich aber schon seit langem immer wieder interessant! Ruhrgebiet (ja - richtig gelesen!), Eifel und sächsische Schweiz waren für uns schon Urlaubsziele, und dieses Jahr nun die Schwäbische Alb.

Pilgerweg Camino Incluso

Im Oktober 2021 wurde mit einem Festprogramm in Beedenkirchen der von Schülern und Lehrern der Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gestaltete Camino Incluso eröffnet. Es ist ein 84 Kilometer langer Pilgerweg von Bensheim-Auerbach über den Odenwald bis nach Heidelberg. Ein „Pilgerweg für alle“ soll es sein: Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen sollen ihn erleben können. Zur Einweihung startete eine Gruppe von Pilgern am Freitag den 15.10 in Auerbach, zum ersten Etappenziel nach Beedenkirchen.

Mühlen in Heppenheim: der Heppenheimer Mühlenrundweg

Heppenheim war einst eine Stadt der Mühle: In Heppenheim und seinen Stadtteilen „klapperten“ einst über 70 Mühlen. Meist waren es Wassermühlen, deren Mühlräder sich am Hambach, Stadtbach, Erbach, Laudenbach und Scheuerbach drehten. Hinzu kamen durch Muskelkraft angetriebene Mühlen und auch eine Dampfmühle. Zu den Mühlen gehörten die Müller mit ihren Familien, Knechten und Mägden sowie die Mühleneigentümer, Mühlenbauer und die zahlreichen Kunden. Mehr als 1.500 Müller gingen im Laufe der Zeit in den Heppenheimer Mühlen ihrer anstrengenden Arbeit nach. Die Mühlen waren damit wichtige
Arbeitsorte und hatten eine erhebliche wirtschaftliche und soziale Bedeutung.

Die Wehrkirche in Nieder-Beerbach

Auf dem höchsten Punkt des alten Ortskerns von Nieder-Beerbach steht die Kirche: erbaut wurde sie um 1404 anstelle einer älteren Kirche, die mutwillig zerstört worden war.

Lauresham: ein Gang durch das Freilichtlabor

Das Freilichtlabor Lauresham in Lorsch ist ein 1:1-Modell auf 4,1 Hektarfläche und zeigt einen idealtypischen grundherrschaftlichen Zentralhof des 8./9. Jahrhunderts. Hier läßt sich nicht nur Geschichte erleben, es wird auch geforscht. So werden hier die mittelalterlichen Arbeitstechniken der Wölbäcker erprobt und eine Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerrindes angestrebt.

Quellenweg um die Neunkircher Höhe

Auf den Spuren des Wassers führt der erste Kulturweg des Geo-Naturparks rund um die Neunkircher Höhe. Einblicke in die Landschafts- und Kulturgeschichte wird hier begreifbar, insbesondere der Ausdruck Wasserscheide. Modau, Gersprenz, Lauter und Fischbach entspringen hier auf dem zweithöchsten Odenwaldgipfel und fließen in verschiedenen Richtungen zum Rhein und Main. Der Quellenweg hat die Markierung N2 und wurde am 3. Oktober offiziell eingeweiht im Rahmen des 10-jährigen Bestehens des Fischbach-Quellbrunnens.

Ein unterirdischer See im Muschelkalk

Bei den Arbeiten am Feuchtbiotop "Käsebrünnchen" zwischen Kimbach, Weiten-Gesäß und Vielbrunn stieß um 1993 der Rutengänger Erich Schuck auf einen unterirdischen See im Muschelkalkgestein. Er wird aus drei Einsickerungsgebieten gespeist und versorgt die Stadt Michelstadt, Weiten-Gesäß und Vielbrunn über den "Grundlosen Brunnen" mit einer großen Schüttung hochwertigen Trinkwassers. Eine Erkundung durch SSP-EXPLORATION - Peter Schneider und Erich Schuck Forschungsgemeinschaft Radiästhetische Feldanomalie Detektion ergab einen Durchmesser von ca. 250 Metern und einer Tiefe von ca. 150 Metern.

Odenwälder Heimatzeitung, "Rutengänger entdeckt unterirdischen See" von Jörg Schwinn, Erbach, 14.2.1994 

http://ssp-exploration.eu/grundwassersituation_vielbrunn.htm

 

Die Gersprenz-Quelle

Auf der Neunkircher Höhe entspringt neben Lauter und Modau auch die Gersprenz. Sie sprudelt in einem Natursteinbecken auf 580 m Höhe NN und fließt auf ihren 62 Flußkilometern durch Winterkasten und Reichelsheim, Reinheim und Dieburg, bis nach Stockstadt (Achtung: es ist ein anderes Stockstadt als das, wo die Modau mündet! Die Modau mündet bei Stockstadt in den Rhein, die Gersprenz mündet bei Stockstadt in den Main), genauer bei der Schleusenanlage Kleinostheim.

Lauresham: das Wölbäcker-Projekt

„Ein Jahr auf dem Feld“ - Lorscher Freilichtlabor Lauresham initiiert internationales Projekt zu historischem Weizenanbau und seiner Verarbeitung

Das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch hat ein internationales Projekt zur Geschichte des Anbaus von Weichweizen und seiner Verarbeitung  angestoßen. Bei der Initiative „Ein Jahr auf dem Feld“ (A Year on the Field) wollen Museen und Betriebe aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Kolumbien und Deutschland Wissen über diese Getreideart sammeln und auswerten. Die neue Initiative steht im Zusammenhang mit Langzeitstudien in Lorsch zu Landbau und Zugtieren im Mittelalter.

Fürstenlager: Altarberghäuschen wird neu errichtet

Abriss und Neubau des Altarberghäuschens

Am 17. August 2021 haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen das Teehaus auf dem Altarberg im Staatspark Fürstenlager aus Gründen der Verkehrssicherheit abreißen lassen. Durch große, feuchtigkeitsbedingte Schäden im Dach war dessen Standsicherheit nicht mehr gegeben. Das jetzt abgebrochene Altarberghäuschen, wie der Bau allgemein genannt wird, hatte seit den 1950er Jahren seinen in den 1920er Jahren abgerissenen Vorgängerbau ersetzt.

Solardraisinenfahrt auf der Überwaldbahn

Zwischen Wald-Michelbach und Mörlenbach fährt seit August 2013 die Solardraisine auf der denkmalgeschützten Überwaldbahnstrecke. Sie wurde eigens für diese Strecke als touristisches Vehikel von der Firma Mühlhäuser in Michelstadt (sie bauen Tunnelbaumaschinen, unter anderen die TBM für den 17km langen Gotthardtunnel!),  entwickelt und sichert so den Erhalt der wunderschönen Strecke, die andernfalls hätte abgebaut werden müssen.

UNESCO Welterbe Kloster Lorsch / Lauresham: Auerrindprojekt

September 2021:  wissenschaftliche Kooperation zwischen Freilichtlabor Lauresham und Universität Dublin vereinbart

Das sogenannte Auerrindprojekt des Experimentalarchäologischen Freilichtlabors Lauresham in Lorsch zieht weitere internationale Kreise. Wie der Leiter von Lauresham und des Projektes, Claus Kropp, am 8. September 2021 mitteilte, habe er mit der Universität Dublin eine neue wissenschaftliche Kooperation vereinbart. An der Forschung zu dem im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen ist künftig auch Prof. Dr. Dan Bradley vom Smurfit Institute of Genetics im Trinity College Dublin beteiligt. Der auf urzeitliche Tierpopulationen spezialisierte Genforscher Bradley ist Leiter des Projekts "Ancestral Wave - 1000 ancient
genomes: gene-economy innovation in cattle, sheep and goat" (UrWelle – 1000 prähistorische Genome: genökonomische Innovation bei Rindern, Schafen und Ziegen). Für sein Projekt will er Kropp zufolge „aDNA“ (alte DNA) aus drei Proben pleistozäner Auerochsenüberreste aus Süddeutschland extrahieren, die das Lorscher Auerrindprojekt zur Verfügung stellt. Mit Hilfe der mehrere zehntausend Jahre alten Proben können weiterte Erkenntnisse über Biologie und Geschlecht der Urrinder gewonnen werden.

Ein Besuch auf Burg Breuberg mit „Luigi Castello“

Ein Besuch auf Burg Breuberg mit „Luigi Castello“ - so der Spitzname von  Ludwig Eckhardt,  ist unsere Empfehlung für Ihren nächsten Odenwald-Ausflug. Die Burg läd ein zu Entdeckungen aus den Tiefen der Geschichte, und das Burgmuseum birgt unglaublich viele Schätze. Keltische, germanische, römische Funde im Burggraben weisen auf die Besiedlung des Burgberges seit frühester Zeit hin, auch wurden hier viele Pistolenkugeln gefunden, und der Graben wurde als Steinbruch für Bauarbeiten an der Burg verwendet.