Mit HPV-Impfungen Krebs bekämpfen

Der Kreis Bergstraße, das Gesundheitsnetz Rhein-Neckar und weitere Kooperationspartner organisieren Impfaktionen an Schulen

Humane Papillomviren (HPV) können Krebs auslösen. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gibt es in Deutschland rund 8.000 Fälle von HPV-bedingten Krebserkrankungen pro Jahr. Humane Papillomviren können vor allem Tumore am Gebärmutterhals, aber auch im Intimbereich sowie im Mund-Rachen-Raum auslösen. Jedes Jahr sterben in Deutschland laut dem RKI etwa 3.500 Menschen an Krebserkrankungen, die durch Humane Papillomviren (HPV) ausgelöst werden.

Gemeindeverwaltung Lautertal: Aktuelles

Geänderte Sprechzeiten Ortsgericht I Lautertal

Ab Donnerstag, den 05.10.2023 gelten für das Ortsgericht I der Gemeinde Lautertal geänderte Sprechzeiten. Diese finden sodann immer donnerstags in der Zeit von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses Reichenbach, Nibelungenstraße 280 in 64686 Lautertal statt. Es wird um Terminvereinbarung über das Sekretariat unter 06254/307-21 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gebeten.

Wir im Modautal – Ihr Gewerbe informiert

März 2023: Informationsveranstaltung zur betrieblichen Altersvorsorge

Das GewerbeNetz Modautal hat gemeinsam mit seinem Mitglied Martin Korstjens in der vergangenen Woche eine Informationsveranstaltung zum Thema „Betriebliche Altersvorsorge für Arbeitgeber und Arbeitnehmer“ organisiert. Martin Korstjens präsentierte seine hoch informative rund 45minütige Power Point Präsentation im Gastraum der Pizzeria Schützenhof in Allertshofen.

Wichtiges Thema für den Ruhestand

Ist die Deutsche Umwelthilfe ein lästiger Abmahnverein?

Immer wieder nerven sie: die Mitarbeiter der Dt. Umwelthilfe, die ökologische Mißstände anprangern und Gesetzesübertretungen publik machen. Insbesondere Gewerbebetriebe und kommunale Verwaltungen bekommen gern den Finger in die Wunde gelegt. Manch einer mutmaßt sogar, daß die Umwelthilfe zur Schwächung mißliebiger Konkurrenten von Toyota gesponsert wird.

Den Lieferdiensten ein Schnippchen schlagen!

Online bestellen: bequem - schnell - und problematisch; Lieber vor Ort einkaufen - davon haben alle etwas!

Der Onlinehandel boomt seit Beginn der Pandemie. Die Gewinner sind große Konzerne. Verlierer sind die Lieferfahrer. Als Subunternehmer oder Sklave einer Zeitarbeitsfirma haben sie weder vernünftige Arbeitszeiten noch ausreichende Bezahlung.

Geschichte der Wirtschaftsvereinigung Lautertal

Im Februar 1994 fand eine erste Wirtschaftsversammlung mit ca. 50 Interessierten aus Handwerk, Handel, Dienstleistung statt, die sich zur WVL zusammenschlossen, Vorsitzender wurde Werner Reuters. Die erste Veröffentlichung war im November 1994 der »Durchblick - Leben Arbeiten Einkaufen im Lautertal« - eine Informationsbroschüre für Lautertaler. Bereits im März 1995 folgte der Bürgerfragebogen »Stärken und /Schwächen der Gemeinde«, zusammengefaßt im "Weißbuch der Gemeinde Lautertal". Erstmalig wurde die Idee des "Lautertalers" als Zahlungsmittel bereits im

April 1995 laut, während der Gewerbeschau wurden Entwürfe von Schülerinnen und Schülern der MPS gezeigt, die Idee stammte von Günter Hogen. Bis der Lautertaler als gültiges Zahlungsmittel in Lautertaler Geschäften auf den Markt kommt, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Material, Sicherheit, Prägung, Ausgabestellen und Umlaufkontrolle müssen bedacht werden. 2007 ist es dann soweit: der Lautertaler wird zu einem Wert von 10 Euro in Umlauf gebracht. Die Idee dahinter ist, daß Umsätze im Lautertal bleiben sollen, daher konnte der Lautertaler nur gegen Ware getauscht werden: wichtig ist, daß Inhaber des „Lautertalers“ diesen möglichst vielfältig innerhalb Lautertals auch wieder ausgeben können, beispielsweise beim Essen gehen, an der Tankstelle, beim Friseur, im Lebensmittelgeschäft, beim Metzger, Bäcker. Für diese war die Annahme des „Lautertalers“ freiwillig, doch beteiligten sich gleich 23 Mitgliedsbetriebe an der Aktion. Volksbank und Sparkasse fungierten als Ausgabestellen und vermerkten rege Nachfrage.

Solidarische Landwirtschaft für Lautertal und Modautal

Solidarische Landwirtschaft für Lautertal und Modautal: jetzt geht es endlich los

Von Kindheit an wollte Vivian Glover, gebürtig aus Beedenkirchen, Landwirtin werden. Deshalb hat sie zunächst an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde Ökolandbau und Vermarktung studiert und leitet seither den Hofladen im Darmstädter Hofgut Oberfeld mit 150 m² Verkaufsfläche und 13 Mitarbeitern.

Ernährung und industrielle Revolution

Der Mensch ist was er ißt...

Menschliche Entwicklung verläuft über die Jahrhunderte gesehen in Wellen. Immer wieder gibt es Umwälzungen, französisch Revolutionen genannt. Wir kennen vor allem die industriellen Revolutionen: mit Dampfmaschine und Rotationsdruck in städtischer Organisation die erste; mit Öl und Telefon die allgemeingültige Verfügbarkeit aller Mittel in hierarchischer Organisation die zweite; mit erneuerbaren Energien und Internet in dezentraler Organisation die dritte. Wie sich unsere Gesundheit durch die moderne Lebensweise immer stärker wandelte - und nicht zum Guten...
Und eine dunkelgraue Zukunftsvision... Oder vielleicht doch leuchtende Perspektive?

Eine ganz kurze Geschichte der Technologie - Aus dem Feuer kamen die großen Revolutionen...

Man stelle sich die Situation vor: irgendwo in Afrika, Asien oder Europa entdeckt einer unserer Vorfahren (Homo ergaster, Homo erectus, Homo antecessor oder Homo heidelbergensis), wie zufällige Brände zur Gewinnung von nutzbarem Feuer dienen konnten. Er birgt kostbare Glut in Rinde und Blättern. „Ötzi“ trug in seinem Gepäck ein solches Birkenrindengefäß und konnte damit auf seinem Marsch durch die Alpen (lustige Frage am Rande: wie würde er wohl heißen, wäre er nicht im Ötztal, sondern im Schnalztal entdeckt worden!) jederzeit ein Feuerchen entfachen.

Erste umstrittene Hinweise auf kontrollierte Feuernutzung sind 1,5 Millionen Jahre alt. Der älteste gesicherte Befund stammt aus der Zeit um knapp 800.000 vor unserer Zeit aus dem heutigen Israel. Nun war es nicht so, daß unsere Vorfahren das Feuer gleich brauchten, um Fleisch zu garen. Ihr Kau- und Verdauungsapparat konnte durchaus mit rohem Fleisch umgehen. Aber das Garen über dem Feuer brachte mehrere gewaltige Entwicklungsschritte mit sich: man konnte mehr Fleisch essen, das Eiweiß sorgte für eine Vergrößerung des Gehirns, das gemeinsame Essen ums Feuer förderte die Entwicklung der Sprache. Seit etwa 100.000 Jahren sind die menschlichen Sprechapparate fertig ausgebildet, vermutlich konnten aber bereits die Vorfahren des Neandertalers vor über 300.000 Jahren sprechen. Nun konnten abstrakte Themen besprochen werden, aber auch die täglichen Lebensumstände und ihre Verbesserung angegangen werden. 

Vom Feuer zur Sprache: das Seßhaftwerden

Etwa 15.000 Jahre ist es her, daß man entschied, das Jagen und Sammeln ein Stück weit aufzugeben und sich häuslich niederzulassen. „Eigener Herd ist Goldes wert“ - und so baute man dauerhafte Hütten um die Feuerstelle, machte ein Stück Land urbar und lebte von Ackerbau und Viehzucht. Erste Arbeitsteilungen kamen auf, und die ersten besitzlosen Lohnarbeiter. Andere Gruppen warfen begehrliche Blicke auf das mühsam erarbeitete fruchtbare Land. Die ersten militärischen Strukturen entstanden.

Viel später - wir sind nun im 18. Jahrhundert - und viele bahnbrechende Erfindungen und Umwälzungen weiter, war es wieder das Feuer, das das Zusammenleben der Menschen revolutionierte: die Kohle wurde entdeckt. Schon seit einiger Zeit fanden Hirten immer wieder schwelende schwarze Steine, sogenannte Hexensteine. Jetzt aber begann die Menschheit, diese Kohle in großem Stil zu gewinnen und zu nutzen, die Dampfmaschine mußte erfunden werden.

Viele Jahrzehntausende ging es langsam voran, dann plötzlich alles auf einmal in nur 200 Jahren!

Wer sich schon immer gefragt hat, warum die Menschheitsentwicklung für viele Jahrhunderttausende relativ langsam verlief, um dann innerhalb von zwei Jahrhunderten Dinge wie Nanoplastik, Smartphone und Funktionsunterwäsche hervorzubringen, dem sei gesagt, daß nichts davon unabhängig und zufällig entstanden ist. Ohne Martin Luther hätte es niemals den Buchdruck gegeben, und ohne Gutenberg niemals die Reformation!

Die Entwicklung der Dampfmaschine aus ihrer Urform (1. Jh. n. Chr.!) zum PS-starken Antrieb für viele Zwecke konnte nur aufgrund der Verfügbarkeit von großen Mengen Kohle stattfinden, aber sie wurde auch weiterentwickelt, WEIL man die Kohle aus immer tieferen Lagen fördern mußte, aus denen mittels Dampfmaschinen das Grubenwasser gepumpt werden mußte. Kohle und Dampfmaschine führten zur Industrialisierung, die Eisenbahn schuf die Transportwege für die industriell hergestellten Waren. Unzählige Arbeitskräfte wurden damit benötigt und - sehr wichtig - diese mußten lesen und schreiben können. Also entwickelte man neben einem durchorganisierten Schulunterricht auch das Medium, über das Lesen und Schreiben funktioniert: die moderne Druckpresse, die nicht mehr mittels Tiefdruckplatten Kostbares erschafft, sondern mit rotierenden Walzen, von Dampfmaschinen angetrieben, Massendrucke ermöglichte. Alle Entwicklungen fügen sich ineinander wie Zahnräder. Der Rotationsdruck wiederum sorgte dafür, daß Information zum Allgemeingut wurde. Die Entwicklung der Eisenbahn übrigens machte zugleich die Erfindung von Wertpapieren erforderlich: das notwendige Kapital einer Eisenbahngesellschaft überstieg die Mittel privatwirtschaftlicher Kapitalgeber um ein Vielfaches. Das moderne Bankwesen entstand.

Diese Industrialisierungs-Entwicklung mit ihrer Begleiterscheinung in Druckwesen und Bildung wird auch als erste industrielle Revolution bezeichnet. Aber es gibt noch zwei weitere industrielle Revolutionen, die Jeremy Rifkin (Soziologe und Ökonom, USA, Berater diverser Regierungen, auch der EU-Kommission) in seinem Buch „Die Dritte Industrielle Revolution“ (2011, als Taschenbuch 2014 ISBN 978-3-596-19596-1) beschreibt. Kurz gesagt: nach Kohlefeuer / Dampfmaschine / Rotationsdruck / Schulbildung folgte die zweite industrielle Revolution mit dem Automobil und der Entdeckung von Öl als Brennstoff. Hatten sich während der ersten industriellen Revolution die Städte entwickelt, mit Fabriken und Proletariat, so entstanden nun die Vorstädte und die großen Industrieflächen, denn Entfernungen spielten durch das Auto keine Rolle mehr.

Neue Energieform plus neuer Kommunikationsweg können zur Revolution führen:

  • Dampfmaschine und Rotationsdruck
  • Öl und Telefon
  • Erneuerbare Energien und Internet

Wichtiges Element, damit aus einer Neuentwicklung eine Revolution wird, ist nach Rifkin das Zusammentreffen einer Energieform mit einer Kommunikationsform. Im ersten Fall waren das Kohle und Rotationsdruck, im zweiten Fall Öl und die elektrischen Medien wie Telefon, Telegraf (Kabel). Die vorgeschichtliche Revolution bestand in der Nutzbarmachung von Feuer und der Entwicklung von Sprache. Die interessanteste Revolution aber ist die Dritte, denn wir leben mittendrin. Kohle und Öl, Eisenbahn und Industrie sind hierarchisch organisierte Wirtschaftszweige. Energieversorger und Kommunikationsunternehmen sind fest in ein Wirtschaftsgefüge von Management, Aufsichtsrat und Belegschaft gegliedert. Auch Banken sind hierarchisch organisiert, desgleichen die Gesellschaft. Was augenblicklich vor sich geht, wird von vielen nicht als Revolution wahrgenommen, denn niemand schießt oder legt Brände. Trotzdem entwickelt sich unsere Gesellschaft und ihre wirtschaftlichen Bestandteile weg von hierarchischer zu einer „lateralen“ Organisation. Als lateral bezeichnet Jeremy Rifkin das gleichberechtigte Nebeneinander von Strukturen. Wichtigstes Sinnbild dafür ist das Netz. Mit der Entwicklung des Internets in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts (Ursprung war das Arpanet 1969 als Netz verschiedener Forschungseinrichtungen, natürlich ins Leben gerufen durch das Militär) wurden die Printmedien nach und nach als wichtigste Informationsquelle abgelöst. Das Netz ist für jedermann verfügbar, Information ist kostenlos geworden. Das Netz kann aber mehr: es ist interaktiv. Nutzer können sich Information holen, aber über das Netz können sie auch beeinflußt werden, im herkömmlichen Sinne wie das auch die Printmedien schon tun, und in einem neuen Sinn, der kaum jemandem bewußt ist. Davon handelt der Roman „Blackout“ von Marc Elsberg (2012, ISBN 978-3-7645-0445-8), drastisch aber dennoch sehr nahe an der Wirklichkeit.

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In vielen Haushalten gibt es bereits „Smartmeter“, intelligente Stromzähler. Diese zählen nicht nur Strom, sondern das EVU (Energieversorgungsunternehmen) hat darüber Zugriff auf die Stromversorgung des Hauses. Abschalten, Einschalten und statistische Erhebungen sind möglich. Diese drei „Features“ sind für die EVUs notwendig, denn Stromverteilung ist ein sehr sensibles Geschäft. Strom muß fließen, aber es darf nie zu viel im Netz angeboten sein und auch nie zu wenig, sonst bricht das Stromnetz zusammen. In Elsbergs Roman wird eine fiktive, aber sehr gut denkbare Spannung dadurch aufgebaut, daß eine Gruppe Terroristen es schafft, über den Anfangsschritt „Smartmeter in einzelnen Gebäuden“ ganz Europa und später auch ganz Amerika für mehrere Wochen stromlos zu machen. Auch wer das für eine der üblichen Verschwörungstheorien hält: das Lesen des Romans schafft einen hervorragenden Einblick in das Wesen der Energieversorgung allgemein, denn er ist sehr realitätsnah und gründlich recherchiert.

Im wirklichen Leben hätte es fast einen tatsächlichen Blackout gegeben: am 4. November 2006 gab es in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Österreich und Spanien einen partiellen Stromausfall, der fast 2 Stunden dauerte. Der Grund war, daß das Kreuzfahrtschiff Norwegian Pearl die Meyer Werft in Papenburg Richtung Meer verlassen sollte und dazu (wie übrigens immer bei großen Stapelläufen) eine 380-kV-Hochspannungsleitung abgeschaltet werden mußte. Da es jedoch aufgrund von Baustellen in der Großregion Europa weitere Abschaltungen gab, brach das Netz für zwei Stunden zusammen.

Soviel zu den Energienetzen.

Nun kommt der Sinnzusammenhang zwischen Energienetz und Internet im Rahmen der Dritten Industriellen Revolution: Information ist bereits lateral, die Energieversorgung wird es zur Zeit. Die Energiewende hin zu regenerativen Energiequellen bedeutet nichts anderes als das Unabhängigwerden von fossilen Brennstoffen, die in eine hierarchische Struktur eingebettet sind. Der Energiemarkt wird durch Wasser, Wind, Biomasse und Erdwärme dezentral, sozusagen basisdemokratisch. Kleine lokale Kraftwerke erzeugen Energie, regionale Netzwerke transportieren sie, das Internet steuert Verfügbarkeit und Nachfrage. Es ist also durchaus denkbar, daß das intelligente Smartmeter im Stromkasten die Waschmaschine für zwei Stunden abschaltet, weil im Augenblick nicht genügend Energie dafür verfügbar ist.

Denn der gravierende Nachteil der regenerativen Energiequellen ist ihre schwankende Verfügbarstellung. Das Problem der Speicherung ist noch nicht befriedigend gelöst, es gibt jedoch brauchbare Entwicklungen wie Wasserstoffspeicher und Brennstoffzelle. Jeremy Rifkin stellt deshalb die Dritte Industrielle Revolution auf fünf notwendige Säulen:

  • Umstieg auf erneuerbare Energien; in der Europäischen Union und auf Bundesebene als „Energiewende“ bekannt
  • Gebäude zu netzeinspeisenden Mikrokraftwerken machen
  • neue Speichermedien in Einzelgebäuden und regionalen EVUs
  • Energy-Sharing-Netz (Intergrid) = intelligente Verteilung über das Internet, Ausgleich von Überschüssen und Spitzen-bedarfen sowie Priorisierung von Bedarfen
  • Umstellung vieler Fahrzeuge auf Brennstoffzellen- oder Stromantrieb, diese dienen zugleich als Speicher

Alle fünf Säulen befinden sich in Deutschland derzeit im Aufbau. Weltweit haben einzelne Städte und Regionen sich bereits als Vorreiter profiliert und dezentrale flache Netze auf Gemeinschafts- und Zusammenarbeitsbasis entwickelt.

Geduld, Geduld - 50 Jahre braucht es schon für eine Revolution...

Vor Augen halten muß man sich jedoch, daß Geduld erforderlich ist. Jede der drei Revolutionen verlief über einen?Zeitraum von etwa 50 Jahren. Zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, daß regenerative Energiequellen nicht die Lösung für die Zukunft darstellen, weil es keine Speichermöglichkeit und zu wenig Netzkapazität gibt, ist zu kurz gedacht. Wir werden nicht umhin können, uns intensiv mit Weiterentwicklungen in diese Richtung zu befassen. Man muß wissen, wann es Zeit ist neuen Strukturen den Einzug zu erlauben. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, besagt ein Sprichwort. Aber Rom brannte, weil es einem überalterten Konzept folgte: zu viele Menschen mit zu vielen Herdfeuern in zu engen Stadtvierteln. Als es brannte, war es zu spät sich Gedanken über „Feuereimer für jeden Bürger“ zu machen...

Weitere Infos: „Die dritte industrielle Revolution - Aufbruch in ein ökologisches Jahrhundert“, herausgegeben vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Referat Öffentlichkeitsarbeit im September 2008, www.bmu.de;

bezeichnenderweise dort nicht mehr zu finden, sondern bei der Heinrich Böll Stiftung.

Marieta Hiller, Februar 2014

Die industriellen Revolutionen vom Feuer bis zum Internet

Steinzeit

Stets brachten die Revolutionen auch eine Veränderung in Lebens- und Ernährungsgewohnheiten des Menschen mit sich. Es begann mit dem Feuer. Die menschliche Sprache entwickelte sich am Lagerfeuer. Fleisch stand plötzlich gut verdaulich zur Verfügung, das Gehirn vergrößerte sich durch die eiweißreiche Nahrung. Man lernte Werkzeuge zu gebrauchen. In dieser Ur-Revolution begann der Steinzeit-Mensch, um sein Feuer einen Herd und eine Hütte zu bauen. Plötzlich gab es Besitz und Feinde. Man begann Haustiere zu halten, vor der Hütte Gemüse und Getreide in geschütztem Umfeld anzubauen. Der Wolf nahm sich des Menschen an, indem er ihn domestizierte und zu seinem treuesten Begleiter und Hüter von Haus und Hof wurde, zum Hund.

1. industrielle Revolution

Die ersten Arbeitsteilungen entstanden.  Das blieb für eine sehr lange Zeit so, überdauerte die Antike und den Feudalismus. Dann brach die erste industrielle Revolution an: das Dampfzeitalter brachte mechanische Produktionsanlagen, man bekam einen festen Stundenplan, brauchte schnelle nahrhafte Mahlzeiten, die wenig Arbeit machten. Die Lebensmittel dafür mußten ebenfalls industriell erzeugt und verarbeitet werden. Noch heute kennen wir Libbys Fleischextrakt und die gute alte Erbswurst. Denaturierung durch Haltbarmachung, Kontaminierung durch Bleilot in Dosen, Mangel an Ballaststoffen und Vitalstoffen waren die Folge. Großmühlen verarbeiteten rund um die Uhr Getreide, die Keime und mit ihnen die Randschichten, die beide bei längerer Lagerung zum Ranzigwerden neigen, wurden ausgesiebt, feines Auszugsmehl war das Ergebnis. Damit aber begann die Degeneration unseres Kauapparates. Karies, Zahnfehlstellungen, daraus folgende innere Erkrankungen des Stoffwechsels folgten.

2. industrielle Revolution

Die zweite industrielle Revolution brachte die elektrifizierte Massenproduktion, und mit ihr auch die Massenproduktion von Lebensmitteln, die bereits seit der Vorstufe im Dampfzeitalter eigentlich nur noch Nahrungsmittel waren, denn ihnen fehlten die Vitalstoffe. Das wußte man allerdings damals noch nicht - die erste industrielle Revolution Ende des 18. Jahrhunderts und die zweite industrielle Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts geschah noch weitgehend ohne tiefere Kenntnisse der Vorgänge im menschlichen Stoffwechsel. Da plötzlich nur noch 2% der Bevölkerung in der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion tätig waren - in der Steinzeit waren es 98% aller Menschen! - mußten die Nahrungsmittel für sämtliche Menschen anderswo erzeugt werden. Massentierhaltungen und maschinengängige Monokulturen entstanden, mit ihren gesundheitsschädigenden Aspekten: Antibiotika, Spritzmitteln, Kunstdünger, Bodenverarmung. Die Folge: zahlreiche Resistenzen von Keimen gegen diese Mittel, die uns heute zu schaffen machen. Gleichzeitig saßen wir den lieben langen Tag in monotoner Körperhaltung, für freie Bewegung blieb zu wenig Zeit oder man war einfach zu müde dazu. Charakteristische Fehlhaltungen entstanden. Auch in der Freizeit bewegten wir uns nicht mehr: Besuche bei Verwandten oder Freunden wurden durch Telefongespräche ersetzt, und wenn wir schon aus dem Haus mußten, dann nur mit dem Auto.
Inzwischen wurde das Telefon durch Whats app und social media ersetzt. Gesellschaftliche Interaktion - von Mensch zu Mensch - wird immer seltener...

3. industrielle Revolution

Die dritte industrielle Revolution begann mit dem Internet. Jeder kennt das Bild vom Nerd, der vergraben in einem Berg leergefutterter Pizzakartons vor der vollgekrümelten Tastatur sitzt, umringt von zehn benutzten Kaffeetassen und viel zu süßer Tauringetränke. Der Rücken krumm, die Augen durch eine große Brille umrahmt, ist er weit weit weg vom realen im virtuellen Leben. Reste von Tiefkühlgerichten aus der Mikrowelle stehen in der winzigen Küchenzelle gleich neben dem WC. Weite Wege müssen nicht mehr sein, das Essen kommt zwar nicht aus dem Replikator, aber aus dem PC - www.weite Lieferdienste sorgen für alles. Genormte Nahrungsmittel, im besten Fall perfekt auf die körperlichen Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten, meist aber viel zu fett, viel zu kohlehydratreich, viel zu eiweißreich - ganz gleich, Hauptsache zu viel von irgendetwas ist drin. Das muß sein, sonst gäbe es ja für die seit der Freßwelle der 1960er Jahre traditionelle Frühjahrsdiät keinen Grund. Doch nicht die virtuelle Welt des Computerzeitalters führt zur Gehirnerweichung, sondern viel direkter das was wir essen. Bereits 1968 postulierte der Hygieniker und Bakteriologe Prof. Dr. med. Werner Kollath, daß der Mensch ein halbwertiges Leben im Zustand chronischer Krankheiten führe. Sein Körper müsse die meisten überlebenswichtigen Substanzen aus sich selbst, aus den eigenen Organen beziehen, weil diese in den denaturierten und extrahierten Nahrungsmitteln der Zivilisationsindustrie nicht ausreichend enthalten seien. Die Häufigkeit von Diabetes und Demenz geben ihm heute recht. Aber es gibt Widerstand: erste Konzepte von urban gardening, Selbstversorgung, slow food funktionieren seit einigen Jahren, zeigen Rückbesinnung auf das, was unsere Nahrung sein sollte: ein Lebensmittel. 

4. industrielle Revolution

Es folgt die vierte industrielle Revolution mit smart factory und cyber-physischen Systemen. Eine Smartphone-App informiert die Krankenkasse über Ernährungsgewohnheiten und Freizeitverhalten, unser Kühlschrank bestellt eigenständig neue Norm-Nahrungs-Einheiten im Supermarkt, der das Bestellte automatisch liefert und vom Konto abbucht. Unser Smartphone fordert uns auch dazu auf, drei Stockwerke per Treppe zu erklimmen, einen Apfel zu essen und mehr zu schlafen. Unser Haus kann ganz alleine Raumklima, Beleuchtung und Rolläden steuern, das Auto saugt an der Steckdose und kleine elektrisch-elektronische Haustiere mähen den Rasen und putzen die Ecken. Wir gehen nicht mehr arbeiten, sondern verfolgen Projekte die wir - und uns - über crowdfunding finanzieren. Wie sieht wohl unsere Nahrung aus? Würfelförmige Eier (lassen sich besser stapeln), Preßvitamine aus dem Tablettenröhrchen, Energie aus unter die Haut gespritzten Depots, Medikamente für dies, gegen jenes.

Dunkelgraue Zukunftsvision?

Nein. Realität: beobachten Sie sich nur beim nächsten Einkauf. Wissen Sie wirklich, ob Ihr Einkauf genau die richtige Mischung zur gesunden Ernährung enthält? Sie brauchen nicht pro Woche über ein Kilo Fleisch: Sie sitzen am Schreibtisch und telefonieren, das ist etwas anderes als mit der Keule auf Mammutjagd zu gehen. Sie brauchen fünfmal am Tag etwas Frisches: Obst, Gemüse, Salat. Statt Zucker Honig oder Akaziensaft, statt Weißmehl lieber schmackhaftes Vollkorn.  Und keine Smoothies oder Tiefkühlessen, sondern alles wirklich frisch, mit Dreck dran.

Den spült man übrigens nicht mit Desinfektionsmittel ab, sondern mit Wasser. Es ist nichts anderes als das, woraus unsere Welt besteht! Wieviel Spaß macht Essen, wenn man es vorher aus der Erde buddelt! Dran riecht, es wäscht und zubereitet! Bevor es aufhört frisch zu sein, haben Sie es längst verschlungen, versprochen.

Marieta Hiller, 2016

 

Greenwashing anno 2008

EcoShopper warnt vor Flurschaden durch „neue grüne Welle“ – Qualitätssicherung gefordert

„Die ‚neue grüne Welle’ richtet mehr Schaden als Nutzen an, wenn ökologische und soziale Qualitätskriterien der Rendite geopfert werden“, warnt Dr. Helmut Hagemann, Sprecher des Verbraucherportals EcoShopper, vor den Risiken des grünen Booms. In jüngster Zeit finden Öko- und Fairtrade-Produkte neue Käufer in Zielgruppen, die als „Lohas“ (Lifestyle of Health and Sustainability) beschrieben werden. „Der Ausbruch des Öko-Konsums aus der Nische ist zu begrüßen, solange ‚öko’ auch da drin ist, wo ‚öko’ drauf steht“, erklärt Hagemann.

Geoinformationssystem "BürgerGIS" im Kreis Bergstraße

In digitalisierter Form liegen die Flächennutztungspläne und z.T. auch Luftbildaufnahmen des Kreises Bergstraße und seiner Gemeinde auf der Homepage des Kreises Bergstraße abrufbereit vor. Im Interesse der Kunden- und Bürgernähe der Verwaltung der Gemeinde Lautertal hat der Gemeindevorstand in seiner Sitzung vom 13. März 2006 einstimmig beschlossen, diesbezüglich eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zum "BürgerGis Kreis Bergstraße" abzuschließen.